Zwei Jahre, einen Split von Darryl Torr und der ersten Fußball-WM auf heimischem Boden später, steht nun IDEALISTIC ANIMALS in den Regalen unseres Vertrauens, produziert von Brent Knopf, der auch schon für das Debüt REPLACE WHY WITH FUNNY verantwortlich war. Dass es sich irgendwie um Animals dreht, wird schon klar, wenn man sich die eigenwillige, aber sehr geistreich-alternative Tracklist durchliest.
Auch hier warten wieder auditive Überraschungen von der überaus talentierten Cherilyn MacNeil, die jene Gabe hat, uns mit ihrer zerbrechlichen und dennoch vor Kraft strotzenden Stimme in Märchenwälder voll fantasievoller Texte, engelsgleicher Chöre und melodiöser Romantik eintauchen zu lassen.
IDEALISTIC ANIMALS hört man nicht einfach so, eher gibt man sich dem Erlebnis vollkommen hin und löst sich darin auf, geht auf und irgendwie stolzer durch die Straßen, wenn man die Kopfhörer wieder abnimmt nach dem letzten ausgespielten Stück großen Kinos und fabulierender Musik.
Im Gegensatz zum Erstlingswerk ist die Konzentration weniger auf Gitarren, sondern viel eher auf sanfte Streicher gerichtet, die fast jeden Refrain zu einem Aufmarsch der Emotionen, die uns die Sängerin so einwandfrei suggerieren kann, umgestalten.
Cherilyn MacNeil steht mit ihrem zweiten Album höher denn je auf dem Sprungbrett zu einer beachtlichen Karriere. Nein, sie wird nicht jünger, aber reifer, das ist sie auf jeden Fall geworden. Textsicherer, verspielter und doch ernsthafter; experimenteller, zielorientierter und stimmlich gefestigt. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Track „Monkey (You Can Go Home)“, welcher auch als erste Singleauskopplung fungiert.
Wer die Chance hat – und die Chancen stehen nicht schlecht – sollte sich einen Liveauftritt der sympathischen Sängerin keineswegs entgehen lassen, da das Zusammenspiel aus Bühnenpräsenz und vokaler Interaktion Cherilyn und ihrem Dear Reader Projekt noch mehr Glanz verleihen. Dear Reader: Please Listen!
VÖ: 02.09.2011; City Slang
Tracklist:
01. FOX (Take Your Chances) 9/10
02. MONKEY (You Can Go Home) 9/10
03. MOLE (Mole) 9/10
04. EARTHWORM (All Hail Our Ailing Mother) 7,5/10
05. GIRAFFE (What’s Wrong With Us) 8/10
06. MAN (Idealistic Animals) 7/10
07. CAMEL (Not Black Or White But Camel) 8/10
08. WHALE (Boohoo) 7/10
09. BEAR (Young’s Done In) 7/10
10. ELEPHANT (Hearter) 7/10
11. KITE (Soon We’ll Light Up) 7/10
Durchschnitt: 8/10
Gesamteindruck: 9/10
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