Ein Debütalbum sollte überzeugen. Nein, überwältigen! Dann lieber etwas länger Zeit lassen, um auch wirklich das ganze Spektrum des Könnens in 10-15 Songs abzubilden und die Kritiker mit offenem Mund dastehen zu lassen. Eine einfache Regel, die bei PERMANENT TRANSIENT nahezu perfekt umgesetzt wurde.
Nach zwei EPs und dem damit verbundenen musikalischen Austesten, zeigt das Debüt auf insgesamt dreizehn Tracks und 56 Minuten verteilt in jeder Sekunde die musikalische Genialität, die das Quartett aus Köln/Koblenz mit dem schönen Namen Lake Cisco verbindet. Ob Gitarre, Bass, Schlagzeug oder Gesang – jedes Instrument wurde mit filigraner Perfektion eingespielt.
Durch die vielfältigen Einflüsse der einzelnen Bandmitglieder entstehen dabei sowohl sphärische Songs wie der Titeltrack „Permanent Transient“, bei dem Sänger Florians Stimme konkurrierend zur Gitarre gleich über mehrere Oktaven hinweg die Tonleiter beschreitet. Knallharte Rockbretter wie „Body Tracks“ wiederum warten mit Metalcore-ähnlichen Basslines, unerbittlich einhämmernden Drums und Gescreame auf.
Unterteilt sind die 13 Songs durch die drei kurzen Fragmente „Membrane“, „Anima“ und „Closure“, die nach eigener Angabe als thematische Klammer von außen nach innen leiten und die Texte mit jeder Stufe persönlicher werden lassen.
Minutenlanges Aufbäumen von Gitarrensalven, tragender Gesang und tiefgeschnallter Bass: Über alles ein energiegeladenes Debüt, dass vielschichtiger nicht sein könnte und aus dem Schubladenrahmen „Prog-Rock“ herausgebrochen ist.
Doch was so mit den Jungs seit unserem letzten jmc Kontakt bei ihrem genialen Gewinn bei Rock Buster passiert ist, wie es zu diesem Debüt kam und was genau es eigentlich mit den „Fragments“ auf sich hat, die alle paar Songs auf der Platte auftauchen, erzählen Sänger Flo und Bassist Dave doch ganz einfach mal direkt.
VÖ: 23.09.2011; G Records/Rough Trade
Tracklist:
01. 50:50 n.A.
02. Quiet Assassin 7/10
03. Body Tracks 9/10
04. Fragment I: Membrane n.A.
05. An Answer Too Complex To Question 8/10
06. Portrait Of Gala 7/10
07. Hybris 8/10
08. Fragment II: Anima n.A.
09. Permanent Transient 9/10
10. Drift Away 8/10
11. Lusca 8/10
12. Fragment III: Closure n.A.
13. Cliffhanger 9/10
Durchschnitt: 8,2/10
Gesamteindruck: 9/10
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