Für dieses holte man sich berühmte Namen mit an Bord: so saß Alan Moulder an den Reglern, der schon Depeche Mode oder The Killers im Aufnahmeraum hatte, während Jim Lowe (u. a. Foo Fighters, Stereophonics) als Produzent fungierte. Die Grundstimmung des aufgenommenen Albums ist düster und schwer. Atmosphärische Klänge mischen sich unter ein fett klingendes Schlagzeug, einen schiebenden, manchmal schon fast drohenden Bass, und Malcoms helle, hall-behaftete Stimme, die wie ein Adler in den Lüften über der Musik schwebt, jederzeit bereit den Sturzflug ins Herz anzutreten. Wer nun an den Fingern mitgezählt hat, wird feststellen, dass für eine Rockband ein wichtiges Detail fehlt – die Gitarren. Sie nehmen auf dem Album gewissermaßen eine Sonderstellung ein. Sie sind zu leise. Jeder Refrain, der eigentlich knallen sollte verpufft in der Leere, die Stimme, Synthies, Schlagzeug und Bass nicht füllen können. Man gewinnt den Eindruck, dass das Album mit angezogener Handbremse aufgenommen wurde.
Erwartungen an ein Debut-Album können natürlich nicht alle erfüllt werden, aber man hört das Potential, dass es für die Zukunft nach oben gibt. Die Melodien und Texte von HEARTACHE AND FEAR sind auf einem ziemlich hohen Level, denen sich die im Großteil der Lieder wiederholenden Songstrukturen und die öfters durchscheinende Eintönigkeit entgegenstellen.
Highlights des Albums sind der Opener „Heartache And Fear“, der mit einer bombastischen Strophe und einem sich tief in den Gehörgang einnistenden Refrain aufwartet oder auch „Desert Track“, der einen interessanten Touch von Muse einbringt. Darf es auch ein bisschen The Cure gemischt mit Interpol sein? Dann empfiehlt sich „Our Love Is A Broken Heart“. Bei jedem Track hört man ein klein wenig die musikalischen Einflüsse, die die Band in den 80ern und 90ern gesammelt hat, was es aber keineswegs unsympathisch macht.
Sympathisch ist abschließend vielleicht auch das richtige Wort. Nett. Stört nicht. Das macht es zwar nicht unbedingt zu einem Highlight des Jahres, aber auch definitiv zu keinem Tiefpunkt.
VÖ: 02.09.2011; kanoon records / Hi Tone Music
01. Heartache And Fear 7/10
02. Shaking Hearts 5/10
03. Save A Life 4/10
04. 1989 6/10
05. Horses 5/10
06. Suffer Me Suffer You 7/10
07. Stay Inside 5/10
08. Our Love Is A Broken Heart 6/10
09. The Message 4/10
10. Desert Track 7/10
Durchschnitt: 5,6
Gesamteindruck: 5/10
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