Cymbals Eat Guitars – Lenses Alien

Frei übersetzt würde Cymbals Eat Guitars das Verschlingen der Gitarre durch die Becken bedeuten. Also Drums vs. Gitarre. Macht das Sinn? Nein. Deswegen bedarf der Bandname einer kurzen Erklärung: Bei der Suche nach einem passenden Synonym für vier junge Musiker kam ein Lou Reed Zitat an die Oberfläche und die Sache war gebongt. Die New Yorker Jungs sind also nicht eine Gitarren zerschmetternde Band, die ordentlich die Becken verdrischt, sondern eine Indie-Rockband, die mit ihrem Namen einen der ganz Großen huldigt.

Das Besondere an Cymbals Eat Guitars ist ihre freie, unbefangene Art mit der sie ihre Instrumente nicht nur bedienen, sondern sich zusammen mit ihnen entfalten. Mit LENSES ALIEN geben sie auf zehn Tracks alles. Und das zum Besten. Es ist nicht einfach, dieses Album zu kategorisieren, denn wenn es einer Definition völlig abweicht, dann der des klassischen Konzeptalbums. Und das ist nicht nur sehr erfrischend, sondern ebenso inspirierend. Schon der Opener „Rifles Eyesight“ birgt in achteinhalb Minuten viele Klänge, einige Sphären und viel Können. Es gibt einfach so Momente, in denen man sich an …And You Will Know Us By The Trail Of Dead erinnert. Und mit deren Einzigartigkeit können Cymbals Eat Guitars in jedem Fall mitziehen. In „Keep Me Waiting“ deuten gleich mehrere Passagen darauf hin. Die Harmonien ändern sich und kreieren was neues, ohne dabei den roten Faden zu verlieren.

LENSES ALIEN ist ein filigranes Album, gespickt von Eleganz und röhrigem, dreckigem Rock. Eben so, wie ein gutes Album sein muss. Cymbals Eat Guitars machen aus alt neu, so selbstverständlich wie ihr Sound klingt kaum eine andere Band. Eine Leistung, zu der nur noch eins zu sagen bleibt: Ehre, wem Ehre gebührt.

VÖ: 14.10.2011; Memphis Industries

Mehr zu Cymbals Eat Guitars



Live-Musik ist besser? Alle coolen Konzerttickets gibt es hier: