Um den Stil der Emil Bulls zu kategorisieren, müsste sich die Richtung, die so viel vereint, einer neuen Wortschöpfung unterziehen. Aber das wäre erstens ein Mammut-Projekt und zweitens völlig überflüssig. Warum das Kind nicht beim Namen nennen? Es sind eben die Emil Bulls. Punkt. Und diesen Pluralismus machte sich die Band bei den Aufnahmen zu Nutze: „Die Anfangsphase des Songwritings war hart, zehrend und erfüllt von Frust, Streit und Ungewissheit. Aber genau das führte die Band immer mehr zum Ziel – ein Album ohne Barrieren, ohne Rücksicht auf Kritiker-Schelte oder Fanliebe, alles war erlaubt und wurde auch so zelebriert, bis ins Detail.“ So formulieren die Emil Bulls selber den Entstehungsprozess von OCEANIC.
Es ist diese Gratwanderung zwischen zart-melodischem Gesang und energiegeladenem Screamo, die Emil Bulls wieder mal an den Tag legen. Wenn es ein Merkmal für ihre Musik gibt, dann das. Sänger Christoph findet für die Platte präzise Worte: „So haben wir auf ‚Oceanic‘ das Prinzip „Zuckerbrot und Peitsche“ perfektioniert: die Songs treten dir mit voller Wucht ins Gesicht – geben dir im nächsten Moment aber genauso Trost und Zärtlichkeit. Gerade, wenn du denkst, alles ist wieder gut, kommt der nächste Hieb.“ Ganz deutlich wird das schon im Prelude „The Concubines Of Debauchery“, es öffnet noch sanft und geht dann knallhart in „Epiphany“ über. Die übrigen der insgesamt 14 Songs stehen dem Ganzen in Puncto Tough vs. Sensitive in Nichts nach, die Emil Bulls liefern ein Brett nach dem anderen ab. Insgesamt ist OCEANIC ein gelungenes Album, in dem das Herzblut der fünf hörbar ist. Und so bleibt am Ende nur noch eins zu sagen: BÄMS! IN YOUR FACE!
VÖ: 30.09.2011; Drakkar/Sony Music
Tracklist:
01. The Concubines Of Debauchery 7/10
02. Epiphany 7/10
03. Between The Devil And The Deep Blue Sea 7/10
04. The Jaws Of Oblivion 8/10
05. Not Tonight Josephine 7,5/10
06. Battle Royal 8/10
07. I Bow To You 8/10
08. We Don’t Believe In Ifs 8,5/10
09. The Saddest man On Earth Ist he Boy Who Never Weeps 7,5/10
10. All Systems Go 7/10
11. .Lessons From Losses 8/10
12. The Knight In Shining Armour 6,5/10
13. Ghosts 8/10
14. Dancing On The Moon 8,5/10
Durchschnitt: 7,6/10
Gesamteindruck: 7,5/10
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