Zwei Jahrzehnte sind nun also vergangen, in denen Songs wie „In Bloom“, „Come as you are“, „Lithium“, „Smells Like Teen Spirit“ oder „Territorial Pissings“ wenig von Ihrer Durchschlagskraft verloren haben. Gut, die Nirvana-Hörer von damals sind oft die Unternehmensberater von heute, die auf den zahlreichen 90s-Retro-Parties bei geöffnetem obersten Knopfloch ihre nur noch spärlich vorhandene Matte durch die Gegend wirbeln. Aber es gibt ihn immer noch, den Nachwuchs: Nirvana-Shirts verkaufen sich immer noch wie geschnitten Brot, Bands wie Cage The Elephant geben auf der Bühne ganz bewusst mit Gedächtnis-Ringel-Longsleeve den Kurt Cobain 2011. Einen Kurt Cobain, der ja nun auch schon über 17 Jahre tot ist, aber immer noch als Stilikone von den Postern auf den Kinderzimmerwänden herunterschaut. Es lohnt sich also, 20 Jahre später NEVERMIND in der 2CD-Deluxe-Edition herauszubringen. Über 20 Millionen mal wurde das Album bis jetzt verkauft und mit dieser Version kommen sicher noch einige dazu. Das Album wurde erwartungsgemäß digital remastered, krachende B-Seiten wie „Even In His Youth“ und „Aneurysm“ (von der „Smells Like Teen Spirit“-Single) sowie „Curmudgeon“ und „D-7“ (von der „Lithium“-Single) ergänzen das Bild. Dazu kommen diverse energetische Liveaufnahmen, die auch seinerzeit schon als B-Seiten für „Come As You Are“ und „Lithium“ hergehalten haben.
Das Herzstück der zweiten CD sind die acht Songs der Smart Studio Sessions bei Butch Vig, unter anderem mit dem Velvet-Underground-Cover „Here She Comes Now“. Dazu kommen die Boombox Demo Sessions, die die Klassiker von später in sehr roher Form zeigen und abschließend noch zwei Radioaufnahmen von „Drain You“ und „Something In The Way“, die diese Jubiläums-Edition beenden.
Es ist also ein Fest für Fans, diese Deluxe Edition. Das Album abseits jeglicher Kritik, aber dennoch nicht jeder Song dieser Edition essentiell für das eigene Wohlbefinden und auch nicht unbedingt geeignet, ein Jugendgefühl von damals dauerhaft zurückzubringen. Aber durchaus ein paar Stunden der Nostalgie.
VÖ: 23.09.2011; Universal Music
Tracklist CD1:
01. Smells Like Teen Spirit
02. In Bloom
03. Come As You Are
04. Breed
05. Lithium
06. Polly
07. Territorial Pissings
08. Drain You
09. Lounge Act
10. Stay Away
11. On A Plain
12. Something In The Way
13. Even In His Youth
14. Aneurysm
15. Curmudgeon
16. D-7
17. Been A Son
18. School
19. Drain You
20. Sliver
21. Polly
Tracklist CD2:
01. In Bloom
02. Immodium (Breed)
03. Lithium
04. Polly
05. Pay To Play
06. Here She Comes Now
07. Dive
08. Sappy
09. Smells Like Teen Spirit
10. Verse Chorus Verse
11. Territorial Pissings
12. Lounge Act
13. Come As You Are
14. Old Age
15. Something In The Way
16. On A Plain
17. Drain You
18. Something In The Way
Durchschnitt: o.A.
Gesamteindruck: 8/10
Mehr zu Nirvana
Live-Musik ist besser? Alle coolen Konzerttickets gibt es hier: