Noch nichts von The Bony King Of Nowhere gehört? Dann aber mal schnell in den nächsten Plattenladen und reingehört. Denn ELEONORE ist eines dieser Alben, die nach Plattenladen schreien, ein Album, das man quasi als Vinyl im Regal stehen haben sollte, denn die Musik kling wunderbar retro. Wer die frühen Soloalben von Graham Nash kennt, hat einen ungefähren Eindruck davon, was ihn auf ELEONORE erwartet. Harmoniegesänge, feinste Gitarrenarbeit, ein ruhiges Schlagzeug und jede Menge von der urigen Verschrobenheit eines Devendra Banhart. The Bony King Of Nowhere steht hier eindeutig für Melodienseligkeit der guten Sorte, aber auch für Echtheit. So spielte er alle Songs tatsächlich live ein, einige wenige Overdubs natürlich inbegriffen und hebt seine Hörer in Stücken wie „Girl From The Play“ in luftige Höhen empor, bis man auf wattierten Wolken gebettet, von Engelschören besungen, langsam entschlummert. Doch manchmal ist auch aller Schönklang zu viel und so verstecken sich in „The Garden“ und „Mother“ unfassbar nervige Melodien. Doch bedenkt man, dass die besten Stücke Americas inzwischen von Maplewood stammen und Crosby, Stills und Nash zum glattgebügelten Tanztee laden (von ihrer Tätigkeit als Begleitband zur Living With War-Tour einmal abgesehen), sind es Musiker wie The Bony King Of Nowhere, die den Spirit weitergeben, verrückte Typen, die ebensolche Stücke wie „Eleonore“ schreiben, Folk und Westcoast einer neuen Generation vermitteln und sich trotz aller Rückwärtsgewandheit dem Muff des altbackenen entziehen. ELEONORE von The Bony King Of Nowhere spielt beinahe in der Liga von Midlake, es transportiert eine Wärme, die man nur selten findet und da ist es dann auch völlig gleich, ob die Band aus Amerika, England oder wie hier aus Belgien stammt.
VÖ: 14.10.2011; Helicopter/Cargo Music
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Tracklist:
01. Sleeping Miners 8/10
02. Girl From The Play 9/10
03. The Garden 5/10
04. Going Home 7/10
05. Hear Them Calling 7/10
06. The Poet 7,5/10
07. Eleonore 9/10
08. Some Are Fearful 7,5/10
09. Mother 5/10
Durchschnitt: 7,2/10
Gesamteindruck: 8/10
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