Tourabschluss für den „ältesten Newcomer Europas“ in Berlin. Thees Uhlmann begeistert sein Publikum im ausverkauften Astra.
Es gibt Menschen, die bauchen nur den Raum zu betreten und sind einem sofort sympathisch. Thees Uhlmann ist so einer. Jemand, der das Publikum gleich auf seiner Seite hat. Egal wo er hinkommt. Schweigen liegt ihm nicht und so erzählt er auch an diesem letzten Abend seiner Tour immer wieder Anekdoten aus seinem Leben und schlechte Witze. Von den Piercings, die er bei Langeweile auf der Brücke an der Warschauer Straße zählt, überhaupt von Begegnungen in Berlin (mit den Künstler Oliver Schulz), dem harten Landleben und der Anzahl der Schlüpfer und BHs, die er in den letzten Wochen gesammelt hat (für diejenigen, die es interessiert: 3 Stück, diesen Abend eingerechnet).
Und dann macht er auch noch Musik. Und das ziemlich gut. Eröffnet wird der Abend von Thees ganz allein mit Mundharmonika, bevor seine fünfköpfige Band die Bühne betritt und „Römer am Ende Roms“ anstimmt. Seine Liveband ist von Anfang an druckvoll und am besten dann, wenn Thees selbst noch die dritte Gitarre in die Hand nimmt wie bei „& Jay-Z singt uns ein Lied“ oder seinen bislang bekanntesten Song „Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf“. Gespielt wird heute alles was seine Soloplatte so hergibt. Ein Tomte Song („New York“) verirrt sich dann doch in die Setlist, den er ganz allein mit der Akustikgitarre vorträgt. Und seine St.Pauli Hymne „Das hier ist wie Fußball“. Ansonsten bleibt er bis auf ein angedeutetes „Nothing Else Matters“ Cover, das aufgrund leichter Textunsicherheiten nicht in voller Länger vorgetragen werden kann, den Liedern seine Platte treu.
Man merkt Thees seinen Enthusiasmus und Spielfreude am heutigen Abend, den oftmals Künstler auf Tour vermissen lassen, sowie seine ehrliche Dankbarkeit, dass die Reaktionen auf seinen Soloausflug durchweg positiv ausfallen, deutlich an. Nach dem ersten Zugabenblock gehen Thees allerdings so langsam aber sicher die Songs aus. Er hätte es sich einfach machen und noch ein paar Tomte Songs in die Setlist einbauen können. Das Publikum hätte es ihm sicher gedankt. Aber es bleibt heute Abend bei „New York“. Und so gibt es zum Abschluss des Abschlusses dann – ganz schülerbandlike – noch einmal “ Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf „. Ein gelungener Ausklang eines durch und durch tollen Abends.
Setlist:
Römer am Ende Roms
Mädchen von Kasse 2
Lat: 53.7 Lon: 9.11667
Vom Delta bis zur Quelle
Sommer in der Stadt
New York (Tomte)
Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf
Die Nacht war kurz (Ich stehe früh auf)
17 Worte
& Jay-Z singt uns ein Lied
Die Toten auf dem Rücksitz
Das hier ist wie Fußball
Paris im Herbst
Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf
Bilder vom Konzert; Fotografin Roxi K.
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