Um es mit einem Wort zu betiteln: Surf Rock. Sie schaffen es, das Kulturerbe einer ganzen Reihe musikalischer Vorbilder aufrecht zu erhalten – denn wer beispielsweise The Drums kennt, wird sich genau in diesem Sound wiederfinden. Der Sound klingt nach Sommer, guter Laune und Meer. Getreu dem Motto: „Let’s Go Surfing!“
Die Fünf verknüpfen lupenreine alte New Wave-Einflüsse mit neuem unverkennbaren Surf-Rock-Sound, der sich durch das gesamte Album zieht, besonders prägnant in den Songs „Convict“ und „Golden Sea“. Es ist so gesehen ein strenges und verdammt eingängiges musikalisches Konzept, an das sich die Finnen da halten, was auch nicht bedeuten muss, dass deswegen gleich Schlechtwetter ist.
Ganz im Gegenteil. Mit ihrer ersten EP GOLDEN SEA bestritten die Newcomer dieses Jahr bereits die hohen Wellen der bereits gefestigten Fangemeinden dieses Genres. Ihr Stil kommt an. Besonders „Pretty In Decadence“ sticht rhythmusgeladen aus dem ganzen Strandpop hervor. Allerdings könnte man es ihnen auch negativ anrechnen, bloß ein Abklatsch des 50’s Surf-Rock-Hypes zu sein und sich nur dessen bedient zu haben, was sich andere zuvor erst erarbeiten mussten. Das sei dahingestellt. Auffällig allerdings, dass man nicht den Glauben los wird, das Album bereits zu kennen: Der Stil macht es aus. Dieser ist gepaart mit dem harmonievollen Gesang über verblasste Themen und über das Schwelgen in Erinnerungen aus der Jugend. Die Textpassagen sind nicht gerade lyrisch geprägt: “Everytime when I walk through the mainstream” oder “We’re young but already so old, Our hearts are filled with doubt and sold”. Müssen sie auch nicht, wo doch die Songs durch ihre positive Frische getragen werden und von Johannes Leppänen durch dessen düsteren Gesang eine ganz eigene Note eingehaucht bekommen.
IMAGINARY FUTURE ist ein Album, das mit seiner positiven Frische und seinen klangvollen Rhythmen und Tanzbeatmelodien für den einen oder anderen die bereits vergrabene Jugend neu aufleben lässt. Ein Auffrischen der Knabenjahre mit Achtelbass-Riffs und Mitpfeifkult inbegriffen. Nur stößt dieser vermeintlich populäre Musikstil nicht immer dauerhaft auf die erhoffte breite Zuhörerschaft. Verdient hätten es die fünf Jungs jedoch auf jeden Fall.
VÖ: 11.11.2011; Gaea Records (Cargo Records)
Tracklist:
01.This Dead Town 6,5/10
02. You Don’t Know 6/10
03. Golden Sea 7/10
04. Pretty In Decadence 8/10
05. The Great Wave Of Light 7/10
06. Living Fortress 7/10
07. Escape In The Afternoon 6/10
08. Convict 6/10
09. New Zealand 7/10
10. Up The Hill 7,5/10
Durchschnitt: 6,8
Gesamteindruck: 7
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