Schön und gut. Nur ist der Name der Band für viele sicherlich nichtssagend. Kein Wunder – schließlich tourten diese bisher nur diesen Sommer als Support von James Blunt durch Deutschland. Dabei bringen Jukebox The Ghost genügend Potential mit, um die Bühnen der Welt mit ihrem bunten Programm zu füllen. Warum auch nicht: Nicht zuletzt erinnert ihre Musik in einigen Parts an das aufwendige Kompositionsgefüge von Queen, welches sich besonders in dem Interlude von „The Sun“ als rein instrumentellen Vorspann auf den darauffolgenden Song „The Stars“ bemerkbar macht.
Sie sind begabte Musiker, die sich nach eigenen Aussagen nach ihrem Debütalbum LET LIVE AND LET GHOSTS „more thoughtful and personal“ im „songwriting“ und im „arranging“ geben. Die Jungs zeigen was sie können und arrangieren gleich mal eine Dreier-Sequenz an Songs („The Sun“/ „The Sun (Interlude)“/ „The Stars“), die musikalisch aufeinander abgestimmt sind und in dem hier und da die gleiche klassisch gehaltene Klavier- Melodie durch Ben Thornewill auftaucht. Diese Songs sind als ein großes Ganzes zu sehen, die wie es Tommy Siegel, der zweite Vocal im Bunde mit eigenen Worten beschreibt „…an epic, curtain-opening feel“ erzeugen sollen.
Also Vorhang auf für 12 Tracks mit viel Wortspiel, energischen Rhythmen und impulsiven Schlagzeuggetrommel, wobei auch sanfte Töne wie in „Nobody“ auftauchen. Der Blick hinter die Kulissen zeigt hingegen Gesangsparts auf, die leider nicht überzeugen können. Das Geflecht aus zwei völlig unterschiedlichen Stimmlagen der beiden Sänger erzeugt eher eine ungewollte Disharmonie, die als inszeniertes Chaos endet.
Jukebox the Ghost: Geister, die aus der Flasche kamen und genauso schnell wieder verschwinden werden? Oder wird sich das Dreiergespann durchsetzen und große Erfolge in Zukunft feiern? Die kleine Randnotiz lautet: Ein harmonisches, rundes Album. Sicher ist, dass sich das ein oder andere Lied, wie die aktuelle Single-Auskopplung „Schizophrenia“ in den verschiedenen Radio- Playlists verankern wird. Zum Mitwippen und zappeln regt das Album auf jeden Fall schon mal an, viel mehr ist dann allerdings auch nicht drin.
VÖ: 30.09.2011; Yep Roc / Cargo Records
Tracklist:
01. Schizophrenia 7,5/10
02. Half Crazy 7/10
03. Empire 7/10
04. Summer Sun 7/10
05. Mistletoe 6,5/10
06. The Sun 8/10
07. So Let Us Create 6,5/10
08. Carrying 7,5/10
09. The Sun (Interlude) 7/10
10. The Stars 6,5/10
11. The Popular Thing 8/10
12. Nobody 8/10
Durchschnitt: 7,2/10
Gesamteindruck: 7/10