Schweden. Ein Land, das nicht unbekannt ist für seine zahlreichen Exponate der Wanderausstellung ‘Indie/Alternative‘. Und auch wenn es nicht das letzte schwedische Release dieses Jahr sein mag, so komplettieren The Fast Forwards mit ihrem Album LOST IN THE LIGHT das Jahr 2011 fürs Erste. Bei den aufmerksamen Menschen klingelt es bei der Band, denn so lang ist ihre letzte Veröffentlichung noch gar nicht her. Schon im letzten Jahr brachte das Quartett aus Stockholm eine erste CD raus. Als Produzent stand ihnen damals kein geringerer als Thomas Rusiak zur Seite. Eine Legende der Heimat, eine Bresche für den Durchbruch. Und der sei The Fast Forwards gegönnt.
Der Name scheint Programm bei einer Band, die in einer Mikro-Timeline schon eine Menge erreicht hat. Etliche Festivals, Auftritte bei den schwedischen Grammy Awards, internationaler Verkauf einiger Songs für Werbespots. Ob das ein tatsächliches Ziel war bei der Bandgründung vor ein paar Jahren, darf bezweifelt werden. Aber wundern tut es nicht beim Hören der neuen Platte. Gabriel, Christian, Magnus und Mikael spielen einen absolut soliden Indie/Alternative-Mix. Keine abgehobenen Experimente, keine überflüssigen Effekte, nein, einfach nur Musik. Handmade. Und dem hört man einfach gerne zu. „Lead And Follow“ birgt das Potential, der Club-Song des Winters zu werden. Nicht in den riesigen Hallen, in denen der Endlos-Remix von „Mr. Brightside“ als Indiebeitrag gilt, aber in den filigranen Schuppen, in denen man ein Gespür für Tanzbares hat. Sänger Gabriel hat sowieso eine so herrlich markante Stimme, die jeden Song zu etwas Besonderem macht. Eigentlich nicht balladig, aber mindestens genauso berührend ist „All Things Too Soon“. Es ist eines dieser Stücke, in denen sich die Gitarre langsam steigert, in denen die Akkorde nur minimal wechseln und in denen der Refrain nochmal kracht.
So ausdrucksvoll sich The Fast Forwards geben, so eindrucksvoll bleiben sie in den Ohren. LOST IN THE LIGHT ist gezeichnet von verschiedenen Einflüssen und von unterschiedlichen Stilen. Das Album ist abwechslungsreich gegliedert, ein Pluspunkt für die vier Nordlichter. Das einzige Manko, wenn es denn eins gäbe, ist der Fakt, dass einen zwar der Sound als Ganzes nicht verlässt, es aber schon ein Weilchen dauert, sich die Songs einzeln einzuprägen. Dafür ist LOST IN THE LIGHT zu rund gestrickt. Dennoch: The Fast Forwards haben ein wunderbares Zweitwerk auf den Markt gebracht, das unter jedem Weihnachtsbaum für ein Lächeln sorgen wird.
VÖ: 02.12.2011; Rockhit Records / Alive
Tracklist:
01. All My Live 6,5/10
02. Felicia 7/10
03. The End 6/10
04. Leave It To The Old 7/10
05. Mother Divine 7,5/10
06. The City 6,5/10
07. All Things Too Soon 8/10
08. Enough Is Enough 6/10
09. Lead & Follow 7,5/10
10. Senseless Hits Right On The Spot For The Numb 7/10
11. The Rescue 7,5/10
Durchschnitt: 7/10
Gesamteindruck: 7/10
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