Kraftklub – Mit K

Was bleibt noch mehr zu sagen, wenn die Band ihre Musik schon selber als Pop- , nein schlimmer, Atzenmusik beschreibt? Vielleicht, dass diese Form davon tausendmal besser ist als der allseits bekannte „Disco-Pogo“? Vielleicht auch, dass hier viel mehr mit griffigen Gitarrenriffs und eingängigen Bassläufen gearbeitet wird? Oder auch, dass die Texte nicht oberflächlich, sondern überwiegend ziemlich ausgefuchst sind? Ja, definitiv! Wer das nämlich nicht erwähnt, hat das Debüt der Karl-Marx-Städter entweder nicht gehört oder kann kein Deutsch.

MIT K trifft den Nagel auf den Kopf, rechnet ab mit Klischees, setzt auf Kontraste zwischen Text und Melodie und ist dabei so unglaublich tanzbar, dass selbst Zeilen wie „Mein Leben ist nicht cool, mein Leben ist ein Arschloch“ mit einem Lächeln auf dem Gesicht durch den Club gebrüllt werden. Neben „Ich Will Nicht Nach Berlin“ finden sich fast nur potenzielle Singleauskopplungen mit Mitsinggarantie auf MIT K. Wie schnell die Jungs von Kraftklub aus Ereignissen hitverdächtige Songs produzieren beweist „Eure Mädchen“, der erst kurz vor der Veröffentlichung geschrieben wurde. Hier wird kein Gedanke daran verschwendet, wie ein Album oder Song sein muss, damit er gut ist. Er ist einfach gut, weil er aus tiefsten Herzen frei Schnauze direkt in den Kopf des Hörers vordringt und wieder mal beweist wie schön deutsche Texte sein können.

VÖ: 20.01.2012; Universal

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