Nach der etwas halbgaren Coversammlung IF I HAD A HI-FI erscheint nun also endlich das verflixte siebte Studioalbum von Nada Surf. Tatsächlich beschreitet das Trio auf THE STARS ARE INDIFFERENT TO ASTRONOMY – nennen wir es der Einfachheit halber STARS – nach einem Jahrzehnt erstmals neue, alte Wege: Nada Surf rocken wieder! Mit Doug Gillard (u.a. Guided By Voices) wurde ein zweiter Gitarrist ins Studio geholt, mit ihm tritt die Band von Beginn an aufs Gaspedal und nimmt den Fuß auch nur zweieinhalbmal runter. Doch bei all dem Gitarrengejaule, bei all den melodischen Soli bleiben die Hymnen, für die man Nada Surf lieben gelernt hat, ein bisschen auf der Strecke. Der Opener „Clear Eye Clouded Mind“ macht seine Sache zwar noch ganz gut, die weiteren schnellen Stücke aber wirken leider austauschbar und wollen sich nicht in der Ohrmuschel einnisten. Da hilft es auch nichts, dass Matthew Caws, mittlerweile 44 Jahre, seine Midlifecrisis in gewohnt schöne, melancholische Texte verpackt und einem letztlich doch immer wieder Mut zuspricht: „It’s never too late for teenage dreams“.
Die Highlights auf STARS sind dann doch wieder die Stücke, auf denen Nada Surf so klingen, wie man sie kennt: Das epische „When I Was Young“ lässt Caws‘ einfühlsame Stimme zunächst zwei Minuten lang mit der Akustikgitarre allein, ehe das Lied plötzlich den Himmel aufreißen lässt. Das beschwingte, an die Byrds erinnernde „Jules And Jim“ brilliert mit Glockenspiel, während sich in „Let The Fight Do The Fighting“ eine Trompete einnistet. Keine Frage: Auch auf STARS setzen sich vor allem die ruhigeren Hymnen durch und in den Gehörgängen fest, obwohl sie nicht mit ehemaligen Großtaten wie „Inside Of Love“, „Always Love“ oder „See These Bones“ konkurrieren können. Alles in allem kann der siebte Streich aus dem Hause Nada Surf also leider nicht ganz mit den Vorgängern mithalten.
VÖ: 27.01.2012; City Slang / Universal
Tracklist:
01. Clear Eye Clouded Mind 8/10
02. Waiting For Something 7/10
03. When I Was Young 8/10
04. Jules And Jim 7,5/10
05. The Moon Is Calling 6/10
06. Teenage Dreams 6/10
07. Looking Through 5,5/10
08. Let The Fight Do The Fighting 7,5/10
09. No Snow On The Mountain 5/10
10. The Future 5/10
Durchschnitt: 6,55/10
Gesamteindruck: 6/10
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Was denn jetzt? Ist es nun besser als die angeblich eintönigen Vorgänger oder kann es nicht mithalten? 😉 Klingt eher so, als sei der Rezensent ausschließlich Fan des ersten Albums.