Das Buffet der Möglichkeiten für diesen Abend ist groß. Soviel vorweg, aber erst mal der Reihe nach… Ein gelungener Start in den Abend: Die Newcomer-Band Nias aus Berlin legt gut vor. Mit einer Mischung aus Indie und Electronic heizt das Trio den Besuchern des lokalen Hamburger Tanzvereins Uebel und Gefährlich ordentlich ein und ebnet so den Weg für den heutigen Hauptakt Veto.
Ohne viel Geplänkel räumt Nias nach gut einer halbstündigen Bühnenpräsenz den Fokus des Saals und nur wenig später erscheint, durch ein paar Rauchschwaden hindurch, das dänische Quintett Veto. Nahezu euphorisch reagieren einige Gäste, als Frontmann Troels Abrahamsen die ersten Töne von “You’re Hard To Get“ in seinen Synthesizer kloppt. Innerhalb nur weniger Augenblicke verbreitet sich diese energiegeladene Stimmung auch im restlichen Publikum. Es folgt eine Aneinanderreihung aktuellen Liedgutes aus dem Album EVERYTHING IS AMPLIFIED und dem noch immer hart gefeierten CRUSHING DIGITS sowie dem schon fast klassisch anmutenden Erstlingswerk THERE’S A BEAT IN ALL MACHINES. Das wohl schönste Ereignis an diesem Abend: Während des Songs “You Say Yes, I Say Yes“ entsteht aus dem Indie-Konzert ein doch eher ausgeprägter Rave. Angeführt durch die recht eigenwilligen Tanzschritte des Frontmanns der Dänen entbrennt auch im Publikum eine Dynamik, die sich durchaus sehen lassen kann.
Nach einer knappen Stunde ist die rundum gelungene Sause leider schon am Ende. Die Gäste des Bunkers bemühen sich zwar um einen Nachschlag, welcher doch leider nicht von dem Quintett gewährt wird. Etwas schade, aber wahrscheinlich auch nicht möglich, da der Leadsänger während des letzten Songs des Abends beeindruckend im Rausch der Musik seinen Synthesizer zertrümmert hat. Soviel steht fest: Der Rock ’n Roll war im Haus und Veto hat einen durchaus gelungenen Abschluss der Deutschland-Tournee dargeboten. Besonders schön zu beobachten war, dass die Fangemeinde der Band stetig zu wachsen scheint und dieses auch die Bandmitglieder würdigen, wie man später bei Twitter verfolgen konnte. Denn diese danken den zahlreich erschienenen Fans für einen großartigen Abend und schienen sehr beeindruckt von dem Hamburger Publikum.
Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Dänen bald wieder in unserem Lande blicken lassen und vielleicht auch die ein oder andere Festival-Bühne erklimmen werden. An dieser Stelle legen wir kein Veto ein und sagen: Mehr davon!
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