Eines steht fest: Vielversprechend satten Elektro-Pop und einen hohen Wiedererkennungswert besitzt ihre Musik schon mal. Ein Album voller hypnotisch-musikalischer Einzigartigkeiten, das dazu einlädt die Diskopfade unserer Zeit unsicher zu machen. So erstaunt es auch nicht, dass die deutsch-kanadische Freundschaft sich raus aus den Eckkneipen kleiner Vorstädte und rauf auf die Festivalbühnen katapultierten. Ihre Musik kommt nicht nur in Übersee an, wo die deutsch-kanadische Band einen Preis nach dem anderen für ihr Debütalbum abräumte – die Energie ihrer zahlreichen Auftritte ist deutlich in ihrem Album zu spüren. Viel elektrostatisch aufgeladener Input, den die eigenwilligen Musiker da servieren.
Die Beschreibung „verspielt“ dürfte ihre Musik am besten treffen. Denn genau darum geht es den Fünfen in ihrer Musik, die sich gegenseitig die Bälle zu spielen. Die zwei Protagonisten: Tommy Yamaha, der Kopf der Band, setzt auf sein bereits gesammeltes Elektropop-Mogulwissen und schmückt die Songs mit tanzbaren Elektropop-Beats aus. Und auf der anderen Bühnenseite befindet sich dann die zarte Versuchung als Gegenpart des kollektiven Gespanns. Die Kanadierin Cyrena Dunbar sorgt für den passenden Feinschliff mit einem ausgefeilten, süßlich anmutenden Gesangspart (“Crystal Clear“). Unverkennbar sind auch die Gesangsparts zwischen den beiden mit sehr griffigen Melodien. Diese für Wrongkong typischen Referenzen bilden bei “Love To The High-Fi“ und “My Mind“ eine wichtige und solide Songgrundlage, trotz dem beschaulichen, sogar faden Zwischenteil.
Sie können auch anders. Massiv verzerrt und aus dem Verstärker gejagt, wie bei “My Dearest Enemy“. So kracht es dann gleich auch mal ordentlich im Opener “Hearts Are Breaking Hearts“. Eine Symbiose aus düsteren und fetzigen Gesangsparts.
In der Abwechslung liegt das Erfolgsrezept. Auch die gemächlichen Parts einer LP dürfen da nicht fehlen. Um auch wirklich jeden von dem Wongkongschen Kuchen teilhaben zu lassen.
Auf den instrumentellen Einsatz eines Schlagzeuges und den Synthie-Elekrosound wird dennoch nicht verzichtet. Sind es doch die klassischen Elemente, die ihre Musik auszeichnen. Neumodische Balladen, die insofern keine sind, zumindest bei “What Do We Know“, das schon eher straight in Richtung alternativer kanadischer Indiemusik geht. “Radiohits For Idiots“ ist da schon nachdenklicher veranlagt und überzeugt hingegen mit seiner feingefühligen Song- und Textkomposition.
Eine ehrliche tanzflächenkompatible Platte ist den Wrongkongs da gelungen. Sie ebnen sich mit ihrem neuen Album den Weg hin zu noch größeren Bühnen. Ihre Soundsymbiose kommt an, so viel kann man dann also gar nicht mehr falsch machen.
VÖ: 13.01.2012; Auf die Plaetze (Alive)
Tracklist:
01. Hearts Are Breaking Hearts 8/10
02. Dear Euphoria 6/10
03. Crystal Clear 7/10
04. My Dearest Enemy 8/10
05. What Do We Know 5,5/10
06. Hands Up High 7/10
07. Electric 6/10
08. Love Machine 7,5/10
09. My Mind 7/10
10. A to Z 7/10
11. Who You Are 7,5/10
12. Radiohits For Idiots 7,5/10
13. Love To High-Fi 7/10
Durchschnitt: 7/10
Gesamteindruck: 7/10
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