50 Jahre Amnesty International, 50 Jahre seit Release von Bob Dylans Debütalbum, 50 Jahre Karriere. Das sind Ereignisse, die schon in Hinblick auf Dylans politisches Engagement zelebriert werden dürfen. Und das werden sie mehr als standesgemäß: CHIMES OF FREEDOM, 4 CDs als Compilation, 75 Dylan-Songs neu aufgenommen oder schon früher neu interpretiert von rund 80 Künstlern.
Von Johnny Cash bis Lenny Kravitz, Ke$ha bis Sting, Joan Baez bis Adele, Maroon 5 bis Kris Kristofferson, Bad Religion bis The Gaslight Anthem: der Fokus liegt zu großen Teilen auf amerikanischen Blues- und Countrymusikern. 73 Jahre beträgt dabei die Altersspanne zwischen der jüngsten Künstlerin (Miley Cyrus, 19 Jahre) und dem ältesten (Pete Seeger, 92 Jahre). Wo sich die meisten Künstler sehr nah an den jeweiligen Originalen orientieren, stechen insbesondere Exoten wie die Punk-Mariachis Mariachi El Bronx oder die Folkrocker von Flogging Molly heraus, die ihre Songs in ihrem eigenen unverkennbaren Stile reinterpretieren.
Ansonsten alles dabei, was in der Dylan-Biographie Rang und Namen hat: „Blowin‘ in the wind“ (mal nicht von Joan Baez, sondern Ziggy Marley), „Mr. Tambourine Man“, „Like A Rolling Stone“, „All Along The Watchtower“, „The Times They Are A-Changing“, „Rainy Day Woman“, „Subterranean Homesick ‚Blues“.
Vier Scheiben, eine Wahnsinnssammlung – aber auch ein Statement. Herzlichen Glückwunsch Amnesty International, herzlichen Glückwunsch Bob Dylan.
VÖ: 03.02.2012, Fontana / Universal
Gesamteindruck: 8/10
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