Hin und wieder schreiben einige Musikjournalisten, Jennie Abrahamson klänge nicht nach Kate Bush. Doch begutachtet man die Gesangsspuren einmal genauer, fällt schnell auf, dass der Vergleich sehr wohl gerechtfertigt und ungemein naheliegend ist. Nicht nur die Tonlage und das Timbre gleichen der Engländerin, auch die Art des selbstgesungenen Backgroundgesangs erinnern doch sehr an die elfenhaften Chöre, wie man sie von z. B. NEVER FOR EVER kennt. Selbst die Songarrangements sind ohne Frage in den 80er Jahren verortet, irgendwo zwischen den Soundtracks zu Adrian Lyne Filmen und Kate Bush. Und so fragt man sich unweigerlich, ob ein Album wie THE SOUND OF YOUR BEATING HEART wirklich nötig ist. Sicher, schön ist es ja, wenn sich „Hard To Come By“ in luftige Höhen erhebt oder „Raphael“ so nahe an eine Bush-Ballade heranreicht, wie es nur irgend möglich ist. Aber mal Hand aufs Herz: Ist so ein Album essentiell? Sicher nicht und doch sind Melodien wie man sie in „A Better“ findet ein Paradebeispiel für tollen Klonpop. Gäbe es Kate Bush nicht, THE SOUND OF YOUR BEATING HEART wäre, man verzeihe die saloppe Wortwahl, heißer Stoff – oder besser: Methadon. Ganz nett, stillt das Verlangen kurzzeitig, kann dem Original aber nicht das Wasser reichen. Jennie Abrahamsons dritter Longplayer ist selbst für Freunde des mondän-intelligenten 80er Pops keine Wohltat, denn diese sind noch von WHILE THE SUN’S STILL UP & THE SKY IS BRIGHT verwöhnt, dem zweiten, viel besseren Album.
VÖ: 27.01.2012; How Sweet The Sound / Cargo Records
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Tracklist:
01. Sail Away, Player 6/10
02. Wolf Hour 8/10
03. Hard To Come By 8/10
04. Running 5/10
05. Give It Up 5/10
06. Raphael 7,5/10
07. She Don’t Lie 8/10
08. Hole In You 6/10
09. F F 5/10
10. Crash 6/10
11. A Better 8,5/10
12. Falling 6/10
Durchschnitt: 6,5/10
Gesamteindruck: 6/10
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