Heimlich, still und leise hat sich von Schweden aus ein kleiner, äußerst renitenter Okkultrockvirus verbreitet, der Musiker auf der ganzen Welt infizierte. Blood Ceremony in den USA, The Devil’s Blood in den Niederlanden und nicht zu vergessen die Inkubatoren Ghost, Witchcraft oder Graveyard. Das besondere daran: Jede Band hat ihren eigenen Sound, orientiert sich an wieder völlig anderen Bands, seien es Black Sabbath, Coven, Led Zeppelin, Rainbow, Judas Priest, oder Jethro Tull. Und auch in Deutschland haben wir nun Vertreter der harten 70s Gangart: Kadavar kommen aus Berlin und scheinen die letzten Jahrzehnte in einer Zeitkapsel verbracht zu haben. Die Jungs sehen nicht nur aus wie Black Sabbath oder Led Zeppelin zu ihren besten Zeiten, sie klingen auch noch so. Riffiger Hardrock trifft auf Spacerock a la Hawkwind (grandios ekstatisch: „Purple Sage“), Psychedelic und Gitarrengewitter sind allgegenwärtig. Doch Kadavar sind nicht einmal im Ansatz eine Kopie der Vorbilder, sie haben es auf ihrer Debüt LP (Radikaler Stereo Mix!) geschafft, die besten Momente der verschiedenen Backkataloge zu destillieren, sie mit eigenen Ideen anzureichern und so ein wahnsinnig gutes Album aufzunehmen. Kadavar gehört zum Besten, was die Szene derzeit zu bieten hat.
VÖ: 02.03.2012; Cargo Deutschland / Sonic Rendevous (Benelux) / Green Hell Records
Tracklist:
01. All Our Thoughts 9/10
02. Black Sun 8/10
03. Goddess Of Dawn 9/10
04. Creature Of The Demon 9/10
05. Purple Sage 10 / 10
Durchschnitt: 9/10
Gesamteindruck: 9/10
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