Hallo Köln, bitte noch einmal ausflippen: Die sympathischen Jungs von Kraftklub beehren zum zweiten Mal innerhalb von drei Tagen die Live Music Hall. Und der Abend wird ganz offiziell zum Contest mit den Vorgängern von Samstag erklärt, schließlich hat man ja selten innerhalb so kurzer Zeit die direkte Vergleichsmöglichkeit.
Eingeleitet von den extravagant auftretenden Rockern von World Domination – wann sieht man schon mal einen Sänger mit einem halbseitigen Anzug und knallroter Unterwäsche? – haben die fünf Karl-Marx-Städter das Publikum in der schon seit Wochen ausverkauften Halle von den ersten Takten an voll im Griff. Lautstark wird bereits mitgesungen, als „Ritalin/Medikinet“ als erstes Lied des Auftritts ertönt, gefolgt von „Melancholie“ und „Liebe“.
Neben dem erwartungsgemäß durchgespielten Hitalbum MIT K wird ihre 2010er EP ADONIS MAXIMUS an diesem Abend nicht nur offiziell von der Band zum legalen illegalen Download freigegeben (gut, das ist eine von den letzten Konzerten bekannte Aussage), sondern in Form von „Schlagerstars“, „Randale“ und „Ich hau rein“ auch explizit gespielt. Einziger Nicht-Album- bzw. Nicht-EP-Song des Abends ist „Juppe“, mal vom Ramones-Cover „Blitzkrieg Bop“ abgesehen, zu denen der jetzt ganz in zivil gekleidete Sänger der Vorband mit auf die Bühne kommt.
Das Publikum, mehrheitlich zwischen Mitte 10 und Mitte 20 angesiedelt, antwortet auf seine Weise: Mitgrölen, Pogotanz, Crowdsurfing, Circle Pit. Das könnte auf Metal- oder Punkkonzerten so kaum schöner zelebriert werden, und schließlich ruft Sänger Felix Brummer zum Abschluss der ersten Zugabe, die standesgemäß mit dem Superhit „Ich will nicht nach Berlin“ eingeleitet wird, zu einer „Wall Of Intelligenz“ auf – eine aus Metalkreisen bekannte Wall of Death, nur etwas weniger martialisch.
Zum Abschluss beweist das Publikum, warum es den von Kraftklub aufgerufenen Contest laut offizieller Aussage der Band gewonnen hat: „Scheissindiedisko“ ist nicht nur der obligatorische Schlusssong, sondern bietet auch jede Möglichkeit zum Abschluss noch einmal richtig aufzudrehen. Und das wird von den größtenteils durchgeschwitzten Zuschauern selbstverständlich angenommen.
Setlist:
Ritalin/Medikinet
Melancholie
Liebe
Juppe
Schlagerstars
Mein Leben
Kein Liebeslied
Eure Mädchen
Blitzkrieg Bop (Ramones Cover mit dem Sänger von World Domination)
Zu jung
Wieder Winter
Randale
Songs für Liam
Ich hau rein
Zugabe Eins:
Ich will nicht nach Berlin
Karl-Marx-Stadt
Lieblingsband (Oh Yeah) mit Wall of Intelligenz
Zugabe Zwei:
Scheissindiedisko
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