Olli Schulz lädt ins ausverkaufte Bürgerhaus Stollwerck, um sein neues Album S.O.S. – SAVE OLLI SCHULZ live vorzustellen. Schulz beginnt den Gig jedoch nicht mit Musik und seiner Klampfe, nein, er redet sich erst mal alle Sorgen und Ängste von der Seele. Es sei ein Kampf gewesen dieses Album produzieren und veröffentlichen zu können und er sei froh, dass alle so zahlreich erschienen seien, so seine Begrüßung. Dann beginnt er die Tracks der neuen Platte akustisch zu spielen. Hinter ihm erstreckt sich eine Leinwand, wo abwechselnd Tier-, Mond- und Naturfotos die Stimmung der jeweils heiteren, ernsten oder melancholischen Songs in ihrer Wirkung unterstützen. Schulz nimmt die Besucher mit auf eine sehr intime Reise, erzählt von Begegnungen mit Farin Urlaub, thematisiert die „Schwabenhass“problematik in seinem Wohnort Berlin-Neukölln, erzählt auch Geschichten aus seiner Zeit als Roadie und von unerfüllter Liebe. Ab und zu singt er auch (die Geschichten überwiegen in der Dauer) und streut ältere Lieder wie „Bettmensch“ oder „Bloß Freunde“ in die Setlist ein. Der persönlichste Song und gleichzeitig Favorit Olli Schulz‘ des letzten Silberling ist „Koks & Nutten“, wo es um Aufstieg und Fall eines Rockstars geht.
Das lustigste Highlight des Abends ist eine Huldigung und Danksagung des Moderators Jan Böhmermann per Videobotschaft dafür, dass Olli Schulz ihn entdeckt haben soll. Ein Abend mit Olli Schulz ist mehr als ein Konzert, es wirkt eher wie ein Besuch bei einem guten Freund. Schulz erzählt, unterhält, spielt Gitarre, schreibt authentische Songs, in denen sich alt und jung wiederfinden können und vielleicht das Wichtigste – er nimmt sich selbst nicht wichtig und ernst. Es ist schwer zu beschreiben, Olli Schulz muss man erleben.
Titelbild: Heiko Richard.
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