Huh? Wird denjenigen in den Kopf geschossen kommen, die bereits wissen, mit wem sie es zu tun haben und dann im Intro feststellen, dass der galante Opener mehr als die gewohnte Psychedelic Rock/Pop-Note eingehaucht bekommt.
Nur nicht zu vorschnell sein. “Hey Jane“ rückt sofort nach und verspricht eine fast neunminütige „Sweet-Heart“- Unterhaltung, sofern man der sich ständig wiederholenden Textphrase Glauben schenken darf. Das Video zur Single- Auskopplung, welches schon einem Kurzfilm ähnelt, erzählt hingegen seine ganz eigene, vor allem schockierende Geschichte von eher untypischen Unzulänglichkeiten des Lebens. Für schwache Gemüter ist das nichts, soviel sei an dieser Stelle gesagt. Ansonsten beweist das Bandgefolge rund um Jason Pierce seit den 1990er Jahren, was alles in ihnen steckt. In ihrem siebten Album SWEET HEART SWEET LIGHT verbirgt sich eingängiger Rocksound der 60er- und 70er Jahre; “I Am What I Am“ verkörpert genau diesen Rock’n Roll- Hype. Ansonsten soll von Peter Brötzmann über Chuck Berry zu Matt Dennis und Brian Wilson einfach alles drin sein (…), so der ehemalige Spaceman-Vocalist über ihr Album. Zwei Jahre ließen sich die Engländer dafür Zeit. Tollkühn beweist die Band, wie vielseitig und dennoch unverkennbar sie nach wie vor sind, wobei die fast schon balladesk anmutenden Songs sich instrumentell sehr ähneln und daher wenig voneinander unterscheiden. Dennoch hält Pierce, was er verspricht – ein Rundumpaket an Soundimpressionen. Also nichts mit Huh?!
Ohr d’oeuvre: Hey Jane, Freedom, I Am What I Am
VÖ: 13.04.2012; Domino Records
Tracklist:
01. Huh? (Intro)
02. Hey Jane
03. Little Girl
04. Get What You Deserve
05. Too Late
06. Headin‘ For The Top Now
07. Freedom
08. I Am What I Am
09. Mary
10. Life Is A Problem
11. So Long You Pretty Thing
Gesamteindruck: 6,5/10
Mehr zu Spiritualized
Live-Musik ist besser? Alle coolen Konzerttickets gibt es hier: