Würde NOCTOURNIQUET unkommentiert und in voller Länger ungeahnt morgen auf UKW laufen, würde vermutlich erstaunten bis verstörten Gesichtern ungläubig dessen, was sie da hören, die Kinnlade runterfallen. Das läge dann aber eindeutig an der strukturellen Übersättigung des Nebenbei-Mediums Radio an sich, als an The Mars Volta. Hätte man vor 15 Jahren dieses Prachtstück als Vinyl aufgelegt, ohne ätzende Jingles, die einen minütlich darauf hinweisen, dass jetzt vier Hits am Stück laufen, dann hätte die neugierige und durstige Menschheit mit den Ohren am Lautsprecher geklebt. Zugegeben: At the Drive-In haben schon ein großes Stück Musikgeschichte geschrieben, bevor sie sich auflösten (Comeback 2012) und in Sparta sowie The Mars Volta übergingen. Aber beide Fraktionen waren sich einig, diese Geschichte irgendwie weiter zu führen. The Mars Volta machen auf NOCTOURNIQUET in jedem Fall da weiter, wo sie in den letzten Jahren stationär halt gemacht haben: Die volle Bandbreite von dem, was der Fundus der Einflüsse so bietet. Das kann man nicht benennen, das muss man erleben. In jedem Fall erfordert die neue Platte viel Aufmerksamkeit, denn ihrem Branding des schnellen Taktwechsel, Stilwechsel und völlig konfuser Musiziererei bleiben The Mars Volta treu. Ein Must-Have für Fans, das ist sicher.
VÖ: 23.03.2012; Warner
Tracklist:
01. The Whip Hand
02. Aegis
03. Dyslexicon
04. Empty Vessels Make the Loudest Sound
05. The Malkin Jewel
06. Lapochka
07. In Absentia
08. Imago
09. Molochwalker
10. Trinkets Pale Of Moon
11. Vedamalady
12. Noctourniquet
13. Zed And Two Naughts
Gesamteindruck: 8/10
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