Dass die finnische Musikszene mehr zu bieten hat als düsteren Grunzmetal, wissen Fans des Indiepops spätestens seit 2007, seit dem grandiosen Debütalbum THE PROVINCE COMPLAINS von Cats On Fire. Nach einem nicht minder schlechten Nachfolger und einer Raritätensammlung liefert die Band um Sänger Mattias Björkas mit dem dritten Album ALL BLACKSHIRTS TO ME ihr bislang ambitioniertestes Werk ab.
Noch immer liegt der Vergleich zu Morrissey und den Smiths nahe – bei der melancholischen Grundstimmung und Björkas‘ Stimme ist dies wohl auch unvermeidlich. Doch auf ALL BLACKSHIRTS TO ME haben Cats On Fire endlich ihren eigenen Stil entwickelt. Dafür sorgen in erster Linie das variablere Schlagzeugspiel des neuen Drummers Yrjö Ylijoki sowie die ebenfalls neu verpflichtete Pianistin Iiris Viljanen, die einige Lieder auch mit ihrem Gesang aufpeppt.
Cats On Fire zügeln auf ihrem Drittwerk ein wenig das Tempo, ohne den Zuhörer dabei zu sehr einzulullen. Leichtfüßig kommen die zwölf in den 80er Jahren verwurzelten Stücke daher, in denen Björkas mit intelligenten, oftmals augenzwinkernden Texten aufwartet: In „Our Old Centre Back“ wird die Kunst und das Leben mit einem Fußballspiel verglichen, während es nicht nur in der wundervollen Pianoballade „1914 And Beyond“ politisch zugeht.
Keine Frage: Cats On Fire haben erneut ein tolles, vielleicht sogar das bislang beste Album ihrer Bandgeschichte abgeliefert.
Ohr d’oeuvres: Our Old Centre Back / A Different Light / 1914 And Beyond
VÖ: 04.05.2012; Cargo Records
Tracklist:
01. Our Old Centre Back
02. My Sense Of Pride
03. A Different Light
04. There Goes The Alarm
05. After The Fact
06. The Sea Within You
07. 1914 And Beyond
08. Well Well What Do You Know
09. Smash It To Pieces
10. It’s Clear Your Former Lover
11. A Few Empty Waves
12. Finnish Lace
Gesamteindruck: 7,5/10
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