Durch die ersten beiden Alben NACHTIGALL und KATZENGOLD, durch gewitzte Remixe für u.a. Egotronic, Supershirt und Kettcar, aber vor allem durch ihre energetischen Livekonzerte haben sich Frittenbude in den vergangenen Jahren zur Speerspitze des Audiolith’schen Electropunk-Universums gemausert. Nun endlich legt das Trio sein neues Album DELFINARIUM vor.
Auffällig ist: Gaga-Songs à la „Pandabär“ sucht man mittlerweile vergebens, die Musik und die Texte von Martin Steer, Johannes Rögner und Jakob Häglsperger sind erwachsener geworden. Auch plakative Parolen werden seltener, lediglich auf dem „Raven gegen Deutschland“-Update „Deutschland 500“, das Frittenbude zusammen mit Egotronic einspielten, werden sie gewohnt deutlich: „Hallo Deutschland, du fühlst dich immer noch so deutsch an!“
Musikalisch hat sich etwas getan im Hause Frittenbude. So wird auf mehreren Titeln auf harte Beats verzichtet. Die träumerische Single „Wings“, das relaxt pluckernde „Aufregende Farben“ oder aber das spannende „Zeitmaschinen aus Müll“, das gar mit einem Piano aufwartet, erweitern das Spektrum der Band.
Am besten ist die Band aber auch im DELFINARIUM immer dann, wenn sich die Raps mit Gitarren und Elektrobeats duellieren, so wie im fulminanten Opener „Von allem zu viel“ oder dem nicht minder großartigen Hidden Track „Einfach nicht leicht“.
Auch wenn nicht alle Songs zünden, so ist DELFINARIUM nicht nur das erwachsenste und abwechslungsreichste Album Frittenbudes bislang, sondern sogar auch das beste.
Ohr D’oeuvre: Von Allem Zu Viel, Wings, Deutschland 500
VÖ: 11.05.2012; Audiolith (Broken Silence)
Tracklist:
01. Von Allem Zu Viel
02. Nur Wegen Dem Eiskonfekt
03. Wings
04. Deutschland 500 (feat. Egotronic)
05. Aufregende Farben
06. Heute Nur Einmal
07. Heimatlos
08. Dies Das (Riesenlöve <3 <3 <3)
09. Die Amsel (feat. Yari Safari)
10. Innere Altmark
11. Gibt Es Uruguay Eigentlich Noch?
12. Heute Bist Du Nur Ein Mädchen Das Ich Einmal Gekannt Hab
13. Erlös Dich Von Dem Schrott (feat. Danja Atari)
14. Zeitmaschinen Aus Müll
15. So Weit Von Paris
Gesamteindruck: 7/10
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