Ein Quintett aus Minneapolis namens Howler brachte im Januar dieses Jahres sein Debut-Album AMERICA GIVE UP an den Start und erntete dafür überdurchschnittliche Kritiken. Ehe man sich versah, landete Frontmann Jordan Gatesmith auf dem Cover des NME und Howler ganz oben auf der Liste der „100 New Bands For 2012“. Viele Hörer scheinen sie hierzulande allerdings noch nicht gefunden zu haben. Anders lässt sich die doch eher dürftige Resonanz im Gebäude 9 am Montagabend kaum erklären.
Als der Support Hooded Fang aus Kanada mit seinem Set beginnt, ist der Saal mit ca. 30 Leuten gähnend leer. Schade, denn die Musik ist durchaus beachtenswert. Ein bisschen Punk, viel Indierock, gute Riffs werden um die Ohren geschmettert. Manchmal keine leichte Kost, da etwas verstörend, aber eben nicht schlecht inszeniert. Nach der üblichen Umbaupause sind es dann doch ca. 70 Leute, die Howler sehen möchten.
Ambitioniert legen sie los und spielen – na klar – die Songs des Albums. Die Gitarren übertönen den Gesang von Frontmann Gatesmith und lassen diesen leider etwas blass wirken; zudem ist seine Stimme doch um einiges höher als auf dem Album. Auffallend stark ist das Rhythmusgefühl des Drummers Brent Mayes, welches dem Sound von Howler den richtigen Druck verleiht. Vielleicht hat er das von seinem Vater. Jedenfalls hielt sich doch hartnäckig das Gerücht, ein gewisser Prince, ja DER Prince, käme unter Umständen für den Posten in Frage.
Während des Sets erinnert man sich streckenweise an die frühen Werke der Ärzte sowie die späten Stücke der Ramones und Iggy Pop, wobei sie einem echten Vergleich noch nicht standhalten können. Dazu gesellt sich noch etwas Rock ’n‘ Roll wie in „Back Of Your Neck“ und fertig ist ein interessanter, hörenswerter Mix, der aber nur knappe 45 Minuten dauert. Etwaige Beschwerden über das kurze Set erstickt Jordan Gatesmith sofort im Keim. Mehr Songs habe man einfach nicht. Und Zugaben? Nein, auf das Spielchen könne man getrost verzichten. Nun gut, das Publikum scheint auch so zufrieden und der Anfang für Howler ist gemacht. Für mehr reicht es noch nicht. Noch nicht.
Bilder vom Konzert; Fotografin: Julia Laacks
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