Das Warten hat ein Ende: The Temper Trap sind zurück. Das australische Rock-Ensemble – inzwischen zu fünft – hat sein lange herbeigesehntes zweites Studioalbum veröffentlicht. Es trägt den Namen der Band, versorgt uns mit zwölf brandneuen Tracks und damit sogar mit zwei mehr als das grandiose Debüt CONDITIONS, mit dem die Jungs 2009 so großen Erfolg verbuchen konnten.
Herausgekommen ist eine Platte, die den hohen Ansprüchen der akribisch arbeitenden Truppe und der Qualität des Vorgängers absolut gerecht wird. Thematisch orientiert sich die neue Scheibe an Rastlosigkeit und Ungebundenheit. Aber auch Einsamkeit sowie das Gefühl des Verlassenseins tauchen immer wieder auf – Motive, die sich auch auf musikalischer Ebene wiederfinden: So wartet THE TEMPER TRAP neben sphärischen Synthie-Pop-Krachern wie der ersten Single „Need Your Love“ auch mit sanften Balladen voller Melancholie und Herzschmerz im Stil von „I’m Gonna Wait“ auf. Auch gelingt es der Band aus Down Under, Traurigkeit und aufkeimenden Mut, ruhige Passagen und druckvolle Sequenzen innerhalb eines Stücks zu vereinen, etwa bei „Rabbit Hole“. Getragen von Frontmann Dougy Mandagis einzigartiger Stimme, von Hooklines, die man nicht mehr aus dem Kopf bekommt und natürlich vom raumerfüllenden Soundspektakel, das schon beim ersten Album so viel Spaß gemacht hat, reflektiert das Album allerlei Widersprüche und Gegensätze. Es schildert in Text und Musik die Aufs und Abs des Lebens, denen sich die Band in den letzten Jahren gegenüber sah. Dabei lässt es nichts vermissen, was den Vorgänger CONDITIONS so stark gemacht hat. Schließlich legt es dessen Verspieltheit ab, bietet – etwa mit dem Dubstep-Beat im Closer „Leaving Heartbreak Hotel” – auch Neues und wirkt im Ganzen etwas reifer. Chapeau!
Ohr D’oeuvre: Need Your Love / The Sea Is Calling / This Isn’t Happiness
VÖ: 18.05.2012; Infectious / Pias
Tracklist:
01. Need Your Love
02. London’s Burning
03. Trembling Hands
04. The Sea Is Calling
05. Miracle
06. This Isn’t Happiness
07. Where Do We Go from Here?
08. Never Again
09. Dreams
10. Rabbit Hole
11. I’m Gonna Wait
12. Leaving Heartbreak Hotel
Gesamteindruck: 8,5/10
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