Future Of The Left – The Plot Against Common Sense

Ist es wirklich schon zehn Jahre her? Im April 2002 erschien mit MCLUSKY DO DALLAS ein Album, das man getrost auch heute noch als heiligen Gral des Noiserocks bezeichnen darf. Denn die Musik des walisischen Trios war nicht nur laut, roh und an vielen Stellen scheinbar dissonant, sondern schickte immer auch genug „Melodiösität“ ins Rennen, so dass Stücke wie „Alan Is A Cowboy Killer“ oder „To Hell With Good Intentions“ auch im Radio hätten laufen können.

Mclusky sind längst Geschichte, aber zwei Drittel der alten Combo bilden die Hälfte der Band Future Of The Left. Und diese rütteln mit ihrem bereits dritten Album THE PLOT AGAINST COMMON SENSE am teilweise eigenen Thron. Noch immer unvergleichlich bahnt sich die Stimme Andy Falkous‘ teils manisch, teils schreiend, teils aber auch ruhig durch die abgehackten Gitarrensalven, die knarzenden Basslinien und ein fulminantes Schlagzeuginferno. Neu hinzugekommen bei der „neuen“ Band sind lediglich bedacht eingestreute Synthies, die den Stücken noch mehr Hektik verleihen.

Im schlimmsten Fall führt all dies zu einem schwer verdaulichen Antisong wie „Robocop 4 – Fuck Off Robocop“, der trotz des ständigen Hakenschlagens zu begeistern weiß. Doch die Waliser haben auch ihre Melodieverliebtheit noch nicht abgelegt, was eingestreute Hymnen wie das vergleichsweise ruhige „Beneath The Waves An Ocean“, das eingängig angepunkte „Goals In Slow Motion“ oder das an die Pixies erinnernde „Sorry Dad, I Was Late For The Riots“ eindrucksvoll beweisen.

Auch wenn nicht alle 15 Schüsse auf THE PLOT AGAINST COMMON SENSE ins Schwarze treffen, haben sich Future Of The Left nun endgültig als neue Speerspitze ihres Genres etabliert.

Ohr D’oeuvre: Sheena Is A T-Shirt Salesman / Beneath The Waves An Ocean / Notes On Achieving Orbit

VÖ: 15.06.2012; Xtra Mile Records (Soulfood)

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