Du lieblich schöner Schein. Solche poetischen Worte kommen einem in den Sinn, sobald man sich der neuen Platte von Julia Stone widmet. Sie kann auch ohne ihren großen Bruder für lauschige Klänge sorgen, was ihr zweites Solo-Projekt BY THE HORNS beweist.
Die Gründe, warum sie auf Solopfaden unterwegs ist, sind nicht bekannt. Fest steht nur, dass ihr Alleingang noch mehr Zuhörer gewinnen könnte, als die Kombi Angus plus Julia ohnehin schon. Ihr Sound ist im zweiten Album der Gleiche geblieben. Sanfte Folkvariationen, die in vielen Momenten sogar in große romantische Balladen, wie in „It’s All Okay“ übergehen „We may say we’re broken (…)But we knew before we started (…)the secrets we would keep”. Ihr gutes Gespür für Text und Ton in den jeweilig beschriebenen Augenblick zu verpacken, erzeugt beim Lauschen ihrer sanften Mädchenstimme ein Gefühl von völliger Entspanntheit, ohne Schwermut aufkommen zu lassen. Sie reduziert sich dabei auf das Wesentliche: Tonalität. Das einzige Manko, das man Stone negativ anlasten könnte ist, dass sie sich im demselben Genre bewegt, sich dergleichen stilistisch-reduzierten Klänge bedient, ohne dabei neues zu erproben. Allerdings liegt auch darin das bisherige Erfolgsrezept derer zu Stone. Sie haben den Nerv der Zeit getroffen und selbst Stilbrüche würden in der Fangemeinde nicht mit Ignoranz bestraft, sondern mit Unterstützung aufgenommen werden. BY THE HORNS ist einfach wie gewohnt ein Stück Freude.
Ohr D’oeuvre: Let’s Forget All The Things That We Say / By The Horns / The Line That Ties Me
VÖ: 25.05.2012; Picture Show Records (EMI)
Tracklist:
Tracklist:
01. Let’s Forget All The Things That We Say
02. Bloodbuzz Ohio
03. It’s All Okay
04. I’m Here, I’m Not Here
05. Justine
06. Break Apart
07. With The Light
08. I Want To live Here
09. By The Horns
10. The Line That Ties Me
Gesamteindruck: 8/10
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