Bonaparte – Sorry We're Open

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Das Schiffsgeläut ertönt, ein Akkordeon setzt ein. Ein erhabener Seemann singt sein dunkles Klagelied über die Abgründe der Seelen beim Bestreiten der Meere. So beginnt das Intro von SORRY WE’RE OPEN. Wer Bonaparte kennt, weiß nie was einen als nächstes erwartet. In jedem Fall die Ungewissheit, welches musikalische Extrem als nächstes in seinem Album auftaucht. In seinem neuesten Werk ist es ein französisch-vertontes Lied, sowie sämtliche Kooperationsbündel, wie mit den Partygranaten Deichkind und dem Techno-Aktivisten Housemeister. Ein Ohrenschmaus wie auch Wahnsinn in Text und Ton.

Drei ihrer Tracks weisen allein im Titel die Abfolge von Koordinaten auf. Äußerst kreativ ist auch wieder die textbasierte Grundlage jeder ihrer Songs. Kein anderer als Frontman Tobias Jundt selbst ist kreativer Wortschöpfer. Aussagen wie „I am a litte mashugga in the head“ und „Computermann ist unten nackt… alles schon gesehen“ sind dabei belustigend und gekonnt in Szene gesetzt. In Szene setzen ist genau das Stichwort. Auf Tournee, mit seinem augenscheinlichen Wanderzirkus mit lauter Darstellern im Gepäck, wird ein einzelner Song auf der Bühne ausdrucksstark verkörpert. Ausdruckstanz par excellence und noch abstruser, als er ohnehin schon scheint. Ein kollektiver Wahnsinn, der davon lebt rhythmisch verzwickte Strukturen so aussehen zu lassen, als seien diese ein geschlossenes Kunstwerk, das bewusst genauso komponiert worden ist. Das Album lebt durch diese Mannigfaltigkeit, die u. a. durch den lebhaften Text des Mister Bonaparte himself verkörpert wird. Dieses Album ist virulent, quasi unkaputtbar. Reinhören und Kopf abschalten.

Ohr D’Oeuvre: Manana Forever/ Alles Schon Gesehen feat. Deichkind/ Quick Fix

VÖ: 17.08.2012; Warner Music International

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