Yeasayer entscheiden sich auf FRAGRANT WORLD für den gesunden Mittelweg. Zwar irritiert die Combo damit, dass sie auf ihrem neuen Album fast komplett auf den Einsatz von Gitarren verzichtet und damit sicherlich den einen oder anderen Fan von ODD BLOOD vor den Kopf stößt. Aber keine Angst: Trotz vieler elektronischer Spielereien, überraschender Breaks, eigenartiger Soundeffekte und verzerrten Gesängen bleiben die großen Melodien nicht auf der Strecke. FRAGRANT WORLD ist gar das bislang eingängigste Werk Yeasayers. Die Vorabsingle „Henrietta“ beginnt fast wie eine Ace-Of-Base-Hommage, um auf halber Strecke in tiefste Trance-Gefilde abzudriften. „Reagan’s Skeleton“ borgt sich die Hintergrundbeschallung des Soft-Synth-Klassikers „Sweet Harmony“ von The Beloved und verwandelt sie in einen Dancefloorkracher. Und „Devil And The Deed“ klingt so, wie Michael Jackson nach der Jahrtausendwende gerne geklungen hätte: Der Pop der 80er trifft auf R&B und vermengt sich mit elektronischen Beats.
Elf Stücke, elf Treffer – was einzig fehlt, ist ein großer Überhit wie „Ambling Alp“ oder „O.N.E.“ anno 2010. Wer dies verschmerzen kann, wird an FRAGRANT WORLD seine helle Freude haben.
Ohr d’oeuvre: Blue Paper, Henrietta, Reagan’s Skeleton
VÖ: 17.08.2012; Mute Artists Ltd (GoodToGo)
Tracklist:
01. Fingers Never Bleed
02. Longevity
03. Blue Paper
04. Henrietta
05. Devil And The Deed
06. No Bones
07. Reagan’s Skeleton
08. Demon Road
09. Damaged Goods
10. Folk Hero Shtick
11. Glass Of The Microscope
Gesamteindruck: 8/10
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