Vor nicht mal einem halben Jahr beehrte Leslie Feist schon einmal Köln. Damals war das E-Werk ausverkauft (http://www.jmc-magazin.de/2012/03/14/fe … 2012-koln/), jetzt wagt sie sich in Kölns bekanntestes Open-Air-Gelände, dem Tanzbrunnen. Dieses kann bis zu 12.000 Zuschauer fassen, so viele lockt die Kanadierin bei weitem nicht an den Rhein. Ca. 4000 bis 5000 Leute finden sich ein, um ihren Klängen und der bezaubernden Stimme zu lauschen.
Doch zuvor gibt sich als Support Joel Gibb von The Hidden Cameras die Ehre.
Steht Gibb normalerweise mit bis zu zwanzig Leuten auf der Bühne, so klampft er heute solo in bester Singer-/Songwritermanier Songs begleitet von der Akustikgitarre. Dass der Mann über Live-Erfahrung verfügt und zu unterhalten weiß, merkt man schnell. Der Höhepunkt des Kanadiers, der zeitweise auch in Berlin lebt, ist eine Coverversion von „Macht kaputt, was Euch kaputt macht“ von Ton, Steine, Scherben in Deutsch. Dafür erntete er auch am meisten Beifall. Doch so bemüht der Support auch ist, alle warten auf Leslie Feist und ihre Band.
Diese ist dann gegen 20 Uhr auch am Start und kann trotz des großen Areals sofort alle Zuschauer in ihren Bann ziehen. Bühnendeko und Band sind identisch wie im März und auch die drei Sängerinnen der Gruppe Mountain Man sind wieder mit ihrem perfekten Gesang mehr als eine Unterstützung für Feist und ihre Show. Der Sound ist ebenfalls sehr gut, manchmal dröhnt der Bass etwas, was der Stimmung keinen Abbruch tut. Aber anders als vor einem halben Jahr drückt sie deutlich auf die Tube. Ihre Anmoderationen und den Kanon mit dem Publikum fallen nun deutlich knapper aus. Und auch die gesamte Setlist ist etwas kürzer geraten, um im Tanzbrunnen pünktlich Schluss machen zu können. Der Anwohner wegen müssen Konzerte dort um 22 Uhr beendet sein.
Einen weiteren Wehrmutstropfen gibt es ebenfalls. Fotos von dieser Veranstaltungen wird es wenige geben, bei jmc leider keine. Einen Graben gibt es nicht und Fotos sind nur aus der Ferne in der Höhe des Mischpultes gestattet. Das sind für viele Fotografen unsägliche Bedingungen.
Trotzdem ist das „Experiment“ Open-Air und ein deutlicher Anstieg in der Größe mehr als gelungen. Die Songs ihres Sets, welches den Fokus auf das aktuelle Album MATERIALS legt, kommen eindrucksvoll mit einer äußerst spielfreudigen Band bei den Fans an, so dass Feist die meisten Besucher innerhalb der 90 Minuten sehr glücklich gemacht haben dürfte.
Setlist:
A Commotion
How Come You Never Go There
Mushaboom
The Circle Married The Line
Undiscovered First
So Sorry
My Moon My Man
I Feel It All
Graveyard
Anti-Pioneer
The Limit to Your Love
Comfort Me
Caught A Long Wind
The Bad In Each Other
Sealion
Let It Die
Intuition (Solo)
Mehr zu Feist
Beim nächsten Mal willst Du dabei sein? Tausende Konzerttickets gibt es hier: