Intime Konzerte sind in Köln nichts Seltenes mehr, überträgt doch meist Kölns bekanntester Radiosender 1LIVE die Gigs, ist somit oft Initiator und lockt große, angesagte Bands in die Domstadt. Diesmal konnten Karten regulär gekauft und gewonnen werden. Somit ließ sich leider eine unangenehme Begleiterscheinung nicht vermeiden: Auf Ebay schnellten die Preise in die Höhe und vor dem E-Werk schwirrten Schwarzmarkthändler wie lästige Mücken herum.
Heute wird das Konzert nicht live ausgestrahlt, sondern „nur“ mitgeschnitten. Muse müssen also nicht pünktlich on stage sein und sind es auch nicht. Erst um 20:35 Uhr starten die Briten ihr Konzert und die dazugehörige, atemberaubende Lichtshow und legen direkt mit einem neuen Song aus dem kommenden Album THE 2ND LAW los. Dies wird auch der Opener des Albums. Doch Muse wissen, was sich gehört, mischen ihre Setlist und spielen diverse alte Songs und Hits. Diese zünden auch und die rund 1.800 Fans in der ausverkauften Venue gehen gut ab. Am besten bei „Supermassive Black Hole“. Allerdings hält sich die Interaktion und Kommunikation zwischen Band und Publikum doch sehr in Grenzen. Mehr als „Thank you“ kommt Frontmann Matthew Bellamy selten über die Lippen. Und mehr als Mitklatschen fällt den Fans auch nicht ein. Dafür eignen sich die neuen Lieder erschreckend gut. Die sieben neuen Songs sind zwar eingängig, aber auch extrem schlicht und einfach gehalten, so dass diese nicht mehr viel mit der musikalischen Raffinesse früherer Hits gemein haben. Sie kilingen jetzt sehr poppig und kommerziell. Ärgerlich. Natürlich sind Rahmen und Ort perfekt gewählt und insofern ein netter Abend, die Vorfreude auf das neue Album ist jedoch arg getrübt. Die Mehrheit verlässt um kurz vor 22 Uhr allerdings zugegebenermaßen das E-Werk mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck.
Setlist:
Supremacy
Interlude
Hysteria
Panic Station
Resistance
Supermassive Black Hole
Animals
Time Is Running Out
Save Me
Madness
Uprising
Follow Me
Plug In Baby
Knights of Cydonia
Stockholm Syndrome
Starlight
Survival
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