No-Man ist eine der unzähligen Bands, an denen Steven Wilson beteiligt ist. Deutlich ruhiger als Porcupine Tree oder als Opeth, wo Wilson in der Regel als Produzent fungiert, ist er hier mit seinem Partner und Sänger Tim Bowness auf der Bühne. Und obwohl sie schon sechs Studioalben veröffentlichten, handelt es sich selbst bei Wilson-Fans eher um einen Geheimtipp.
Äußerst selten gibt es die Combo zu sehen und in diesem Fall zusätzlich noch äußerst kurzfristig, dies mögen alles Gründe sein, weshalb das Gloria in Köln erstaunlich leer ist. Ohne Support nehmen No-Man das Kölner Publikum mit auf eine Reise durch melancholisch angehauchte Artpop-Musik. Unterstützt durch eine komplette Band mit Bass, Drums, Keyboard, Gitarren und einer E-Violine bekommt die Musik No-Mans‘ eine elektronische Note und wirkt sehr beruhigend. Die Stimme von Tim Bowness ist hoch und sein Gesang wirkt klagend und erinnert stark an Mark Hollis von Talk Talk, die ihren größten Hit mit „Such A Shame“ in Deutschland hatten. Es ist zu leer im Gloria um der entstandenen Schwermut zu trotzen oder diese zu tragen. Das ist schade, denn hier sind Musiker am Werk, die ihr Instrument und auch das Zusammenspiel perfekt beherrschen. Heraus sticht Steve Bingham, der mit seiner E-Violine den Sound entscheidend prägt. Diese spielt er so genial, dass es nicht schwer fällt eine Gänsehaut zu bekommen. Trotzdem hat das Konzert so seine Längen, da viele Songs nicht so eingängig sind und nicht im Kopf hängen bleiben. Die Stimmung lockert auf, als der sonst eher scheue Steven Wilson immer mal wieder moderiert und sich zum Beispiel nach Bap erkundigt. Viele Plakate in Köln seien ihm aufgefallen. Dadurch entstehen Lacher und erholsam gelöste Stimmung. So richtig springt der Funke den Abend jedoch nicht über und der Abend bleibt mit Sicherheit unter seinen Möglichkeiten. Schade irgendwie!
Setlist:
Together We’re Stranger
All the Blue Changes
Pretty Genius
My Revenge on Seattle
Carolina Skeletons
The Warm Up Man Forever
Only Rain
Time Travel in Texas
Lighthouse
Beaten by Love
Close Your Eyes
Wherever There Is Light
Days in the Trees
Mixtaped
Things Change
Watching Over Me
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