Bei Musik aus Island denkt man zwangsläufig an Björk. Bei isländischen Bands gibt’s dann noch GusGus und Sigur Rós und dann ist Feierabend. Doch spätestens seit der Single „Little Talks“, die vor allem in Deutschland einschlug wie eine Bombe und sich bis Platz 5 in den deutschen Charts vorkämpfte, glüht ein neuer Stern am isländischen Musikhimmel. Und da das Debut-Album MY HEAD IS AN ANIMAL genauso guten Anklang fand, verwundert es nicht, dass Of Monsters And Man binnen weniger Monate erneut in Köln gastieren und das
E-Werk ausverkauft ist. Doch bevor Of Monsters And Men unterhält Lay Low (selbst Isländerin) nur mit einer Gitarre bewaffnet die gut aufgelegten Zuschauer. Diese sind größtenteils unter 30 und der weibliche Anteil dürfte bei 70 bis 80% liegen. Die gute Laune ist schon beim Support deutlich spürbar, kassiert Lay Low doch deutlich überdurchschnittlichen Applaus für einen zugegebenermaßen beachtlichen Gig. Mit netter Singer-/Songwritermusik und vor allem sehr viel Humor stimmt sie uns auf einen gemütlichen Abend ein.
Als Of Monsters And Men nach der üblichen Umbaupause insgesamt zu siebt die Bühne entern und direkt mit der sanften aber doch wuchtigen Nummer „Dirty Paws“ den Gig eröffnen, frisst ihnen das Publikum von da an aus der Hand. Band und Fans scheinen gleichermaßen entzückt voneinander und stacheln sich gegenseitig zum Mitsingen, -klatschen und Stimmung machen an. Fast alle Bandmitglieder spielen mehrere Instrumente an diesem Abend, so dass neben den üblichen auch ein Akkordeon und Trompete zum Einsatz kommen. Jeder scheint trotzdem stets zu wissen, wo sein Platz ist und entwickelt jeweils eine extreme Spielfreude. Das ist schön anzusehen, wirkt authentisch und man freut sich mit ihnen. Am dollsten kocht die Stimmung aber logischerweise bei „Little Talks“, bei denen die Schar von selbst immer das Hey! übernimmt. Diese tolle Geste nutzt die Band etwas zu wenig aus, hier hätte man mehr draus machen können. Und ein weiteres Manko gibt es an diesem Abend. Noch verfügt diese sympathische Band nicht über ein größeres Repertoire um mehr als 70 Minuten spielen zu können. Schade, denn so geht ein schöner Abend und ein tolles Konzert viel zu schnell zu Ende.
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