Jung, aus dem hohen Norden und dem Label Grand Hotel van Cleef zugehörig: Torpus & The Art Directors. Allein der Name zergeht einem schon auf der Zunge und hört man von ihrem Konzertmarathon, erscheinen die modernen Folkmusiker umso sympathischer. Was bereits bei Bands wie dem Schweizer Künstlerkollektiv We Invented Paris gut ankam, funktioniert ebenso bei der Band um Sönke Torpus. Mit 12 Konzerten an drei Tagen machen sie neben Berlin und Hamburg auch Stopp in Köln und bespielen so am 13.10. die Kölner Fußgängerpassage auf der Schildergasse, einen Plattenladen, eine Bar und zu guter Letzt den kleinen Eckclub Stereo Wonderland.
Und „klein“ ist wörtlich zu nehmen, ist die Bühne mit den Musikern und ihren Instrumenten picke packe voll und platzt das Stereo Wonderland bei geschätzten 60 Besuchern aus allen Nähten. In dunklem, schummrigen Rot eingetaucht betritt die Band die Bühne und erfüllt gleich mit dem ersten Song den Raum, sodass ihr Akustikset auch ganz ohne Mikrofon hätte auskommen können – solch Potenzial verbirgt sich hinter Sänger Sönkes Stimme. Neben den 0815 Instrumenten verleihen Banjo, Mundharmonika und zeitweise auch eine Trompete der Musik einen ganz besonderen Flair. Die Musik voller Inbrunst und die Band voller Charme fühlt sich das Kölner Publikum so gut unterhalten, dass sie nach immer mehr von den „deutschen Mumfords“ verlangen. Ob melancholischere Songs, die trotz Ankündigung, sie seien recht düster – man möge es der Band verzeihen, dem Publikum allenfalls hellgrau erscheinen – oder Lieder zum Mitsingen, wie der Single „Known, Seen Judged“ aus dem just veröffentlichten Album FROM LOST HOME TO HOPE. Torpus & The Art Directors‘ Musik kommt an beim Kölner Publikum. Cherry on the top sind da die Witze der Band, die teilweise zum Dialog mit dem Publikum werden und den Abend zu einem beinahe vollkommenen machen. Da darf man sich doch auf das am 1. Dezember stattfindende Fest van Cleef freuen, bei dem Torpus & The Art Directors sich dann wieder in Köln die Ehre geben!
Fotos vom Konzert: Juli L.
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