„Dass The Hives jahrelang zu den besten Live-Bands gehörten, ist unumstritten. Allerdings legten sie nach ihrem letzten Album 2007 eine Pause ein und es wurde still um die fünf Schweden. Wer The Hives kennt, kann sich vorstellen, dass es den Herren aus der schwedischen Kleinstadt Fagersta in diesen fünf Jahren reichlich langweilig gewesen sein dürfte. Nun sind sie wieder zurück, mit neuen Kostümen und mit neuem Album.
Es stellt sich die Frage wieviel von dem energischen Übermut, dem Größenwahn und der Hyperaktivität, welche The Hives ausgezeichnet haben, noch übriggeblieben ist, immerhin sind Howlin’ Pelle und Co. inzwischen auch schon Mitte 30. Schon das Bühnenbild verrät, dass sich anscheinend nicht viel an der alten Attitüde geändert hat. Howlin’ Pelle Almqvist persönlich ziert übergroß als Puppenspieler verkleidet das Banner an der Bühnenrückseite, der Bandname steht in überdimensionalen Leuchtbuchstaben auf der Bühne. Nein, subtile Zurückhaltung war noch nie eine Stärke der Hives.
Showtime: einer nach dem anderen stürmt auf die Bühne und lässt sich gebührend feiern, Pelle Almqvist natürlich als Letzter. Die hive’sche Standarduniform, der Anzug, ist Frack und Zylinder gewichen, lediglich das klassische schwarz/weiß ist geblieben. Bereits ab der ersten Sekunde gibt Pelle Almqvist alles, mehrfach klettert er auf die Monitor- und Lautsprecherboxen, springt vom Schlagzeug, tritt in die Luft oder hüpft von der Bühne ins Publikum. Auch seine Bandkollegen geben ihr Bestes. Vor allem Gitarrist Nicholaus Arson will seinem kleinen Bruder in nichts nachstehen und flitzt von einer Bühnenseite zur anderen. Bereits nach wenigen Liedern kleben die Anzüge am Körper und der Schweiß rinnt – auch beim Publikum.
Von diesem verlangt Almqvist einiges. Immer wieder fordert er mit großen Gesten Applaus und Schreie, immer lauter und immer mehr. Zu viel gibt es nicht, zumindest nicht bei den Hives. Dies gilt auch für Stille, dafür gibt es keinen Platz. Das macht Howlin’ Pelle sehr deutlich: „If we stop making noise, you have to start making noise!“. Allerdings kommt das Publikum gar nicht dazu unaufgefordert viel Krach zu machen, denn wenn Almqvist nicht gerade singt, dann redet er, auch wenn es des Öfteren heißt: „I don’t know what the hell I’m talking about“. Immer wieder wechselt er von Englisch zu Deutsch und wieder zurück, oft auch mehrmals in einem Satz. Dem Publikum gefällt’s.
Besonders gefeiert werden natürlich Songs wie „Walk Idiot Walk2, „Main Offender“ und „Won’t Be Long“, aber eigentlich ist es egal welches Lied gerade gespielt wird, das Publikum kann alle Texte mitsingen.
Nach knapp 90 Minuten ist das große Spektakel vorbei. „Tick Tick Boom“ heißt das letzte Lied des Abends und so endet er auch: mit einem großen Knall.
Setlist:
Come On!
Try It Again
Take Back The Toys
1000 Answers
Walk Idiot Walk
Main Offender
My Time Is Coming
Die, All Right!
Wait A Minute
No Pun Intended
These Spectacles Reveal the Nostalgics
I Want More
Won’t Be Long
Hate To Say I Told You So
Patrolling Days
Go Right Ahead
Insane
Tick Tick Boom
Fotos: Daniel Berbig – www.berbig-photographie.de
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