Der Großteil der hochkarätigen Konzerte findet ja bekanntlich immer am Jahresende statt. Auch dieses Jahr kämpfen einige Größen der Branche um den Titel des besten und am meisten mit Spannung erwarteten Konzert des Jahres. Gute Chancen haben The Black Keys mit ihrer Show in Düsseldorf auf jeden Fall. Zwar wurde das Konzert vom ISS Dome in die Mitsubishi Electric Halle verlegt und obwohl diese nicht komplett ausverkauft war, war die Vorfreude auf dieses Spektakel bereits lange im Vorfeld überall zu lesen und zu hören.
Wenn man es genau nimmt, dann können die ca. 6000 Fans an diesem Abend sogar zwei Konzerte bestaunen, denn bereits der Support-Act ist niemand geringeres als The Maccabees, die mit GIVEN TO THE WILD eines der Alben des Jahres 2012 abgeliefert haben. In den 45 Minuten Spielzeit, die ihnen zugeteilt wurden, heizen die Engländer ein, als wären sie auf ihrem eigenen Konzert und präsentieren einen kleinen Querschnitt ihrer besten Songs. Und 45 Minuten Spielzeit können durchaus als kleines Konzert bezeichnet werden. Lieder wie „Pelican“, „Can You Give It“ und „Love You Better“ dürfen natürlich nicht fehlen und stimmen die Fans in der Mitsubishi Electric Halle schon einmal perfekt auf die Black Keys ein.
Auch diese lassen sich nicht lumpen, bereits der Bühnenaufbau verspricht Großes. Riesige Bildschirme umrahmen links und rechts die Bühne, welche mit Scheinwerfern und Lampen á la Pixar vollgestellt ist. So als wollen Dan Auerbach und Patrick Carney schon vor der Show sagen: Heute dürft ihr großes Kino erwarten! Als das Duo aus Ohio dann endlich die Bühne betritt, ist der Jubel groß. „Howlin’ For You“ ist der erste Song des Abends und bereits hier zeigt sich, dass Auerbach und Carney gut drauf sind und richtig Lust haben zu spielen. Auerbach hüpft bei dem eingängigen „Da, da, da, da, da“ des Refrains auf und ab, während Carney bereits ab der ersten Sekunde alles an seinen Drums gibt. Begleitet werden die beiden von einigen Musikern, die aber die meiste Zeit im Hintergrund stehen und von den vielen Lampen nicht wirklich viel Licht abbekommen. „Gold On The Ceiling“ aus ihrem aktuellen Album EL CAMINO ist der erste richtige Höhepunkt des Konzertes. Mit dem steten Rhythmus und dem eingängig starkem Riff geht es sofort nach vorne und in die Beine der Fans, die beim Hüpfen das Mitgröhlen natürlich nicht vergessen.
Danach wird es erst einmal ruhiger. Die Begleitband verabschiedet sich und Auerbach und Carney stehen für drei Songs alleine auf der Bühne. Hier gibt es auch das nächste Highlight zu bewundern. „Little Black Submarines“ beginnt ganz langsam, die knapp 6000 Zuhörer zücken Handys und ab und zu auch einmal das klassische Feuerzeug. So ruhig und besinnlich bleibt es aber nicht lange, denn in der Mitte des Songs kehren die Begleitmusiker auf die Bühne zurück und verwandeln die Ballade in eine energiereiche Rocknummer. Ganz im Stil der Black Keys eben.
Mit „Lonely Boy“, vermutlich der Nummer des Abends, verabschiedet sich das Blues-Rock-Duo von der Bühne. Aber nur kurz, denn Dan Auerbach und Patrick Carney kehren noch einmal zurück und spielen „Everlasting Light“ und „I Got Mine“ um auch alle Fans restlos glücklich zu machen. All dies trägt dazu bei, dass The Black Keys zusammen mit den Maccabees gute Chancen auf das Konzert des Jahres haben und der eine oder andere wundert sich schon, dass es nicht ausverkauft war. Dies könnte aber auch daran liegen, dass kurz vor Weihnachten das Geld bei einigen nicht mehr für die Karte gereicht hat.
Setlist:
Howlin’ For You
Next Girl
Run Right Back
Same Old Thing
Dead And Gone
Gold On The Ceiling
Thickfreakness
Girl Is On My Mind
Your Touch
Little Black Submarines
Money Maker
Strange Times
Sister
Nova Baby
Ten Cent Pistol
She’s Long Gone
Tighten Up
Lonely Boy
Everlasting Light
I Got Mine
Fotos: Julia Laacks
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