Früher Rüpel und jetzt Gentleman! Diesen Eindruck gewinnt man, wenn man durch die Pressetexte quer liest und sich Infos über Adam Greens neustes Projekt einholt. Ein Album mit zehn Duetten und Bikini Shapiro an seiner Seite lassen das Enfant Terrible von einst in einem anderen Licht erscheinen. Aber passt das? Die beiden covern glücklicherweise nicht wild drauf los wie einst Williams/Kidman oder Cave/Minogue und gehen viel bedächtiger, sanfter, zarter und vor allem minimalistischer ans Werk. Nicht schlecht aber irgendwie sticht kein Song heraus und dadurch will sich auch kein Gänsehaut-Feeling einstellen. Musik ist immer Geschmacksache aber in diesem Fall muss man auch das Genre mögen und die Duette erst einmal lieb gewinnen. Auch Adam Green ernst zu nehmen in der Rolle des romantischen Sängers, der chansonartige Balladen singt, fällt zunächst schwer. Wer Lust auf eine ruhige Winterplatte hat, der sollte diesem Album (mehrmals) eine Chance geben, wer jedoch Indiepop oder –rock lieber hört, der wird hier bitter enttäuscht.
Ohr D’Oeuvre: Here I Am, Nighttime Stop Bleeding
VÖ: 25.01.2013 Label: Concorde (Universal)
Tracklist:
01. Here I Am
02. Just To Make Me Feel Good
03. Casanova
04. Pity Love
05. If You Want me To
06. Pleasantries
07. I Never Found Out
08. What’s The Reward
09. Don’t Ask For More
10. Nighttime Stop Bleeding
Gesamteindruck: 5/10
Mehr zu Adam Green & Binki Shapiro