Vom Senior, dem Übervater der französischen Popmusik, dessen Schatten noch heute alle anderen Musiker ins Dunkeln hüllt, hat sie sich natürlich inspirieren lassen, man höre sich „Mes Adieux“ an – unterlegt vom typischen Gainsbourg’schen Drumm/Bass Unterbau wird über die Melodie ‚gerappt‘ (leider nicht mal halb so verführerisch-elegant, wie es jüngst die wunderbare Anna O auf „Ophélie“ oder Emmanuelle Seigner mit Roman Polanski auf „Qui Etes-Vous“ taten). Arrangeur Martin Gamet leistet hier ganze Arbeit: jeder Ohrwurm wird meisterlich in Szene gesetzt, ob „Baby Doll“, „Alice“ oder das fantastische „Jardin Du Luxembourg“ (und nein, es handelt sich dabei nicht um Joe Dassins Ode). Letzteres ist das vielleicht beste Stück auf LA FEMME Á L’ÉVENTAIL. Auch wenn es in seiner Gesamtheit an die Sean Lennon / Matthieu Chedid Kollaboration „L’Eclipse“ erinnert – es birgt eine Hitqualität wie Sylvie Vartans „Tous Ces Garçons“. Doch neben all dem Lob darf nicht vergessen werden, dass Céline Ollivier auch einiges falsch macht. Bei einer Spielzeit von 33 Minuten sollte mehr drin sein. Es schleichen sich kleine Längen ein, die Stücke klingen letztendlich zu gleichförmig, sind die Highlights erst einmal entdeckt fallen die Schwächen umso mehr ins Gewicht. Fans von Rose, Berry und Co. sollten jedoch ein Ohr riskieren.
Ohr d’oeuvre: Jardin Du Luxembourg
VÖ: 04.01.2013; F2F Music
Tracklist:
01. Au Flore
02. Mes Adieux
03. Baby Doll
04. La Femme A L’Eventail
05. A Ta Maniere
06. Alice
07. Les Billes Bleues
08. Jardin Du Luxembourg
09. Les Mots Justes
10. Le Miroir
Gesamteindruck: 7/10
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