Everything Everything – Arc

Schon 2010 in ihrer Heimat Großbritannien immens gefeiert, legen Everything Everything um Sänger/Gitarrist Jonathan Higgs und Bassist Jeremy Pritchard mit ARC ihr zweites Album vor. Wie üblich die Frage: Kann der Zweitling den Erfolg des Debüts fortsetzen? Die Antwort: Es scheint so. Schon die vorab veröffentlichten Singles „Cough Cough“ und „Kemosabe“ sorgten in Indiekreisen für Furore, Indiehipster wie Normalo-Fans zeigten ihre Zuneigung und verhalfen den Briten zu zwei Top 50-Platzierungen in den UK-Singlecharts.
Gute Voraussetzungen also für ARC. Was auch immer dieses „ARC“ bedeuten soll, denn darüber schweigt sich die Presseinfo aus. Etwa eine hippe Abkürzung für „ART-Rock“? Dagegen spricht, dass eben besagte Presseinfo Everything Everything lediglich unprätentiös als „Indie-Pop“ bezeichnet. Wie auch immer sich die Band selber sieht: ARC ist ein abwechslungsreiches Album geworden. Es ist vor allem die Falsettstimme von Sänger Jonathan Higgs, die den Sound von Everything Everything kennzeichnet und die Konstante im Albumgefüge bleibt. Denn während die Band zwischen klassischem Synthierock, schmachtendem 80s-Synthpop („Armourland“) und effektunterstütztem Indiepop wechselt und dabei nicht mal vor kitschig anmutenden Coldplay-Streichern („Duet“), angedeutetem Stadion-Pop („Radiant“) oder großen Synthesizerflächen („The Peaks“) halt macht, wird deutlich, dass Chris Cornell eines der großen Sangesidole von Jonathan Higgs sein muss. Immer wieder schimmert die Tonlage des Soundgarden-Frontmannes durch – nur dass dieser derartig höhe Töne nur an bestimmten Stellen innerhalb seiner Songs bringt, nicht aber durchgängig in der Kopfstimme bleibt. Und die Songs auf ARC, ja die klingen auch so gar nicht nach Soundgarden. Sollen sie schließlich ja auch nicht. Dafür aber nach Indiepop in verschiedenen Variationen, mal schneller und mal langsamer, aber bestimmt nicht langweilig vorhersehbar.

Ohr D’oeuvre: Cough Cough / Kemosabe / Don’t Try

VÖ: 25.01.2013; Sony Music

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