Das Jahr 2013 hat zwar gerade erst begonnen, dennoch kommt mit Jake Buggs selbstbetiteltem Debut eines der wahrscheinlich am meisten erwarteten Alben auf den Markt. Auch wenn Bugg mit seinen 18 Jahren noch nicht auf viel Lebenserfahrung zurückblicken kann, hat er im Verlauf seiner noch jungen Karriere schon so manches erreicht, was anderen Musikern ein Leben lang verwehrt bleibt: sein Album erreichte die Spitzenposition in UK, viele seiner Konzerte sind restlos ausverkauft und niemand geringeres als Noel Gallagher engagierte ihn als Support seiner High Flying Birds. Und wenn man sich das Erstlingswerk des jungen Engländers so anhört, dann bleibt einem nichts anderes übrig als zu sagen: Zu Recht!
Auf JAKE BUGG, dem selbstbetitelten Erstling des Musikers aus der Robin-Hood-Stadt Nottingham, findet sich eine erfrischende Mischung aus Folk, Country, Rock und Britpop wieder. So entsteht ein Retrosound, der nicht selten an die Herren Cash, Dylan und Gallagher erinnert, aber auf Buggs eigene Weise interpretiert.
Schon das einleitende „Lightning Bolt“, eine Uptempo-Nummer, ist vielversprechend und erinnert ein bisschen an Johnny Cash. Trotzdem schafft es Jake Bugg aber vor allem durch seine unverkennbare Stimme seinen ganz eigenen Stil zu kreieren. Das darauffolgende „Two Fingers“ überzeugt wiederum durch den eingängigen Refrain und die starke Drumline und entwickelt sich schnell zu einem der (vielen) Favoriten des Albums.
Auch wenn Buggs Musikstil nicht gerade aus dem durchschnittlichen Repertoire eines Teenagers entspringt, so bedient er sich inhaltlich doch an den Themen, die seine Generation mehr als alles andere beschäftigt: Party, Mädchen, Beziehungen. Dabei dürfen auch die ruhigeren Töne nicht fehlen. Songs wie „Simple As This“ und „Someone Told Me“ sind eingängige Midtempo-Balladen, die mit Hilfe der starken Gitarrenriffs sofort ins Ohr gehen.
Jake Bugg schafft es auf seinem Debut mit einem modernen Best-Of vergangener Musikstile einen Sound zu entwickeln, der schon jetzt gespannt auf all das macht, das noch kommen mag. Ob er auch in Deutschland so erfolgreich wird, wie in seinem Heimatland, bleibt abzuwarten. Verdient hätte er es aber auf jeden Fall.
Ohr D’oeuvre: Two Fingers, Simple As This, Someone Told Me
VÖ: 25.01.2013; Mercury / Universal
Tracklist:
01. Lightning Bolt
02. Two Fingers
03. Taste It
04. Seen It All
05. Simple As This
06. Country Song
07. Broken
08. Trouble Town
09. Ballad Of Mr Jones
10. Slide
11. Someone Told Me
12. Note To Self
13. Someplace
14. Fire
Gesamteindruck: 9/10
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