Bullet For My Valentine, 1998 in Bridgend/Wales gegründet, standen zu Zeiten ihres 2005er Debuts „The Poison“ für viele als eine Band, die Metalcore weichspülte und massenkompatibel machte. Ambitionierte Gitarrenarbeit traf auf Gesang, der im Grunde der einer Boygroup sein konnte.
Im Vorfeld des neuen Outputs TEMPER, TEMPER ließ die Band verlauten, dass sie sich auf die eigenen Stärken besonnen und wieder härtere Songs zusammengeschustert habe. Das Ergebnis steht ab sofort in den Plattenläden. Das Album beginnt recht stark und temporeich. Der Opener „Breaking Point“ vereint aggressives Riffing mit wuchtigen mehrstimmigen Gitarren, hinzu kommen Gesangsmelodien, die sich als radiotauglich erweisen. Es folgen zwei weitere harte Songs, danach geht es ein wenig verkopfter zu Werke. Der Titeltrack selbst bleibt farblos, fällt nicht als solcher ins Gewicht und wirkt belanglos. Das Album hat songtechnisch einiges zu bieten, was Liedaufbau und Melodieführung anbelangt – auh für die nötige Abwechslung ist gesorgt. Auffallend ist, dass sich die Band entschieden hat, die Hardcoreshouts gänzlich aus der eigenen Trickkiste zu verbannen. Das ganze Album erhält somit einen noch kommerzielleren Schlag als die Vorgänger.
Auch auf dem aktuellen Werk bleiben sich die Waliser weitgehend treu und lassen den Mut zum Risiko vermissen. Die Songstrukturen sind wie gewohnt stark, die Gitarrenarbeit sehr abwechslungsreich. Der Aufguss des alten Hits, der mit neuen Ideen geizt und altbekanntes neu aufwärmt zeigt jedoch sehr plakativ, woran es dieser Scheibe mangelt: echter Innovation.
Ohr d’oeuvre: Breaking Point, Dirty Little Secret, Riot, Saints & Sinners
VÖ: 08.02.2013; SONY MUSIC ENTERTAINMENT
Tracklist:
01. Breaking Point
02. Truth Hurts
03. Temper Temper
04. P.O.W.
05. Dirty Little Secret
06. Leech
07. Dead To The World
08. Riot
09. Saints n Sinners
10. Tears Don’t Fall (Part 2)
11. Livin Life (On The Edge of A Knife)
Gesamteindruck: 6/10