Und eben jenen Leuten schlägt schon beim Betreten der Halle ein Schwall schwül-warmer Luft entgegen. Das Bürgerhaus Stollwerck ist rappelvoll, bis auf den fast letzten Platz gefüllt. Seinen hart erkämpften Stehplatz lässt sich niemand nehmen, das übliche An-der-Theke-stehen im Vorraum während der Vorband fällt aus. Es ist schließlich mittlerweile Sonntagabend 22 Uhr, eine für Kölner Konzertverhältnisse doch recht untypische Zeit, und jetzt erst kommen Friska Viljor zu fröhlich wippenden Klängen von „Stalker“, dem zweiten Song ihres aktuellen Albums REMEMBER OUR NAME, auf die Bühne.
Dass Sänger Joakim Svenningson Tage vorher noch diverse Pressetermine aus Krankheitsgründen absagen musste, wird erst zum Ende des Auftritts deutlich. Davor verbreiten die fünf Schweden durch die Bank hervorragende Stimmung und lächeln fleißig mit dem Publikum um die Wette, welches sich von der guten Laune und der Spielfreude ab den ersten Klängen anstecken lässt. Allerdings dauert es ganze vier Songs, bis Svenningson und Bandkollege Daniel Johannson ihre ersten Worte an die Zuschauer richten und deutlich mehr als eine halbe Stunde, bis Band und Fans richtig interagieren.
Macht aber nichts, denn beide Seiten haben zu diesem Zeitpunkt längst ihren Spaß. Nicht nur die zahlreichen „Wohohos“ und die Refrains werden lautstark mitgesungen, die Zuschauer zeigen sich fast durchgehend textsicher und partybereit. Nach und nach setzt sich die Heiterkeit auch auf der Bühne fort, auf der die vier Männer am Rand selbiger (Svenningson, Johannson, Bassist Thobias Eidevald und Keyboarder Emil Nilsson) immer ausgelassener agieren.
Mit dem schwer gefeierten Hit „Larionov“ wird der offizielle Teil des Abends bereits nach rund 60 Minuten beendet. Es folgen aber ohne allzu große Wartezeit insgesamt drei weitere Zugabeblöcke, die den Abend noch einmal um eine gute halbe Stunde verlängern. Einen feier- und tanztechnischen Höhepunkt setzen Friska Viljor kurz vor Schluss mit „Oh Oh“, mit dem sie das gesamte Publikum noch einmal zum kollektiven Ausrasten verführen, während das abschließende „Shotgun Sister“ einen schönen Singalong-Abschluss als Sahnehäubchen obendrauf setzt. Und das Konzert nach rund 90 Minuten letztlich mit jeder Menge strahlender Gesichter beendet.
Setlist:
Stalker
What You Gonna Do
Bite Your Head Off
Gold
Did You Ever
Easy Is Hard
Passionseeker
Puppet Cabaret
Monday
Boom Boom
Useless
The Cure
Larionov
If I Die
Wohlwill Strasse
Old Man
On And On
Arpeggio
Oh Oh
Shotgun Sister
Fotos vom Konzert: Juli L.
Friska Viljor:
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