Alles andere als groß dann der Opener: „We Don’t Look In The Mirror“ entsetzt mit einem lahmen Schunkelrhythmus. Hätten Steve Craddock und seine Mitstreiter wohl doch besser mal während der Aufnahmen in den Spiegel geschaut. Dann hätten sie gemerkt, dass sie mit PAINTING eine zwar routiniert heruntergespielte, aber keineswegs spannende Platte produziert haben. Langweilig uninspirierte, dafür dank Streichereinsatz teils massiv überfrachtete Balladen („Mistaken Identity“ hätte auch ein Howard Carpendale singen können) treffen auf altbackenen Schalala-Rock. Gut werden Ocean Colour Scene eigentlich fast nur dann, wenn sie mal etwas Schmackes in ihre Songs bringen – oder gar nicht nach Ocean Colour Scene klingen. Wie auf dem The Who meets 80s-Guns & Roses-Soundalike „If God Made Everyone“ oder dem gesanglich ebenfalls an den The Who-Sänger Roger Daltrey erinnernden „The New Torch Song“.
Altbekanntes Problem der Briten: Schon gegen „The Riverboat Song“ stanken die meisten ihrer Songs seinerzeit gewaltig ab. Und auch diesmal bleiben sie diesem Trend treu: Ein paar gute Songs, viele Filler, ein paar davon nahezu unerträglich. Was für Fans, nicht mehr.
Ohr D’oeuvre: Goodbye Old Town / Doodle Book / If God Made Everyone / The New Torch Song
VÖ: 08.02.2013; Cooking Vinyl / Indigo
Tracklist:
01. We Don’t Look In The Mirror
02. Painting
03. Goodbye Old Town
04. Doodle Book
05. If God Made Everyone
06. Weekend
07. Professor Perplexity
08. George’s Tower
09. I Don’t Want To Leave England
10. The Winning Side
11. Mistaken Identity
12. The Union
13. The New Torch Song
14. Here Comes The Dawning Day
Gesamteindruck: 4,5/10
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