Blackmail – II

Die Koblenzer Band Blackmail galt lange als DAS Aushängeschild Deutschlands, wenn es um deutschen Indierock ging, der aber international klingt. Der frühere Sänger Aydo Abay schaffte es mit seiner Stimme, den Songs einen Touch zu verleihen, als würde niemand Geringeres als Brian Molko von Placebo die Songs singen. Nach einem Krach kam es zum Split zwischen Sänger und Band, jedoch zauberte Mastermind Kurt Ebelhäuser nach einigen Monaten Sänger Mathias Reetz aus dem Hut. Mit ihm stellten sich Blackmail neu auf und veröffentlichen in dieser Konstellation bereits das zweite Album, welches folgerichtig aus diesem Grund II heißt.

War Vorgängeralbum ANIMA NOW! deutlich vom ursprünglich rauem Sound abgewichen, kann dieses Album wieder damit glänzen. Bester gitarrenlastiger, wuchtiger Mix aus Indie- und Stonerrock, zu der auch noch eine ordentliche Prise Psychedelic Rock gemischt wird. So entstehen neue Blackmail-Songs, die den alten Songs in nichts nachstehen. Es gibt auf dieser Scheibe nicht einen ärgerlichen Ausfall, wenn unbedingt Makel an den Tracks gesucht werden, so ist Reetz‘ Stimme nicht so voluminös wie der Gitarrensound und wirkt somit etwas blass. Vom tollen Opener „Impact“, der rockt und schauert zugleich, über das noisige „Palms“ gelingt dem Quartett ein ganz großer Wurf. Wer Gitarrenrock mag, ist hier bestens aufgehoben und stellt fest: Mit Blackmail ist wieder zu rechnen.

Ohr D‘oeuvre: Impact / Palms / Kiss The Sun / Dual

VÖ: 22.02.2013, Unter Schafen Records/45 Records (Alive)

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