Still wurde es um den Briten, doch nun veröffentlicht er nach zehn (!) Jahren sein 26. Studioalbum und gleich der Titelsong „The Next Day“ verrät deutlich, dass Bowies Stimme mit 66 Jahren nichts an Klang und Volumen verloren hat. Von Altersmilde spürt man auch nichts; Bowie peitscht mit seinem Gesang die flotteren Lieder nach vorn, ein markantes Schlagzeugspiel und unterschiedlichste Bläser unterstreichen diesen Eindruck. Bei den Balladen wandelt er seine Stimme in lieblich, süßlichen Gesang und spielt somit perfekt mit allen Tonlagen. Diese zwei Kategorien des Albums Ballade und flottere Nummern ähneln sich einander zwar sehr, was den Gesamteindruck des Werkes jedoch nicht trübt. Einzig „Valentine’s Day“, fällt ab und wirkt etwas beliebig. Textlich gibt es eine Fülle von Verweisen und Bowie scheint eine Art Rückschau halten zu wollen. So setzt sich z. B. „Where Are We Now“ mit Bowies Jahren in Berlin auseinander. Diese Platte enthält viele Facetten, die erst nach mehrmaligem Hören in Erscheinung treten. Wer sich diese Zeit nimmt, wird nicht enttäuscht und erlebt einen abgeklärten Bowie in guter Form.
Mit dem ehemaligen Ziggy Stardust ist 2013 wieder zu rechnen und THE NEXT DAY erweist sich überhaupt nicht als Rentner-Platte. THE NEXT DAY ist ein Album, das sich vor den früheren Erfolgen nicht verstecken braucht.
Ohr D’oeuvre: The Next day / Dirty Boys / (You Will) Set The World On Fire
VÖ: 08.03.2013; Sony
Tracklist:
01. The Next Day
02. Dirty Boys
03. The Stars (Are Out Tonight)
04. Love Is Lust
05. Where Are We Now?
06. Valentine’s Day
07. If You Can See Me
08. I’d Rather Be High
09. Boss Of Me
10. Dancing Out In Space
11. How Does The Grass Grow?
12. (You Will) Set The World On Fire
13. You Feel So Lonely You Could Die
14. Heat
Gesamteindruck: 8/10
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