Nach den guten bis sehr guten Kritiken für ihr Album LET ALL IN ist es nicht weiter verwunderlich, dass das Konzert im Luxor ausverkauft ist. Lässt man den Blick durchs Publikum streifen, stellt man fest, dass hier doch der Durchschnitt des Alters deutlich über 30 Jahre liegt und jüngere Zuschauer eher rar gesät sind. Doch bevor die Band aus Manchester ihre Songs zum Besten gibt, lauscht das Kölner Publikum zunächst der Ralfe Band. In Erinnerung bleiben wird das britische Duo wohl wegen längerer Keyboardsoli und Instrumentalpassagen. Passend zu I Am Kloot spielen auch sie Indierock, der Schwerpunkt liegt hierbei jedoch eher auf den Sound von Singer-/Songwriter- ähnlicher Musik. Okay, aber nicht berauschend, doch dadurch steigert sich die Freude auf die exzellente Combo I Am Kloot nur noch mehr.
Sehr wortkarg und zurückhaltend betritt die Kombo um Sänger und Gitarrist John Bramwell gegen 21 Uhr die Bühne, legt ohne Schnörkel los und lässt erst einmal die Songs sprechen. Das Publikum genießt diese offensichtlich, manche stehen mit geschlossenen Augen da, es ist ihnen anzumerken, dass sie die Musik förmlich aufsaugen und verinnerlichen. Der Sound ist für die Spielstätte ungewöhnlich nah an der Perfektion – es geht also – sodass sowohl Instrumente als auch Bramwells Stimme und Gesang gänsehautartig zur Geltung kommen. Handwerklich agiert die gesamte Band – live ist das sonstige Trio ein Quintett – auf höchstem Niveau und bietet feinsten Alternative-Rock mit starkem Blueseinschlag für ein schwelgendes und auf der Stelle wippendes Kölner Publikum. Nur die Kommunikation und die Nähe zu den Fans wird von den Briten nicht gesucht und dadurch auch nicht gefunden. Zu sehr dümpelt der Gig routinemäßig vor sich hin und wirkt etwas steif ohne Liebe und Hingabe, obwohl auch die Setlist gut durchdacht alte und neue Stücke sorgfältig mischt. Als I Am Kloot dann auch versäumen, bei den Zugaben Boden gut zu machen, da sie nur ein einziges Stück spielen und die Gesamtspieldauer knapp unter 90 Minuten bleibt, lassen sie die Konzertbesucher etwas irritiert zurück.
Fotos vom Konzert am 18.03. in München: Lutz/wearephotographers
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