In ihrer Heimat Kanada haben sich Arkells bereits einen Namen erspielt und wurden im Laufe ihrer Karriere mit zwei Juno-Awards, dem kanadischen Äquivalent der Grammys, 2010 als „New Group of the Year“ und 2012 als „Group of the Year“ belohnt. Erfolge, die gar nicht so überraschend erscheinen, wenn man den Terminkalender der fünf Jungs aus Hamilton in Ontario einmal genauer unter die Lupe nimmt, denn kaum eine andere Band pflegt einen ähnlich exzessiven Tourplan. Ein Fakt, für den Arkells mittlerweile auch berühmt und berüchtigt sind.
Nachdem Nordamerika bereits erfolgreich erobert wurde, steht nun Europa auf dem Plan. Einen ersten Probedurchlauf gab es im vergangenen Oktober, als sie von ihren Landsmännern Billy Talent mit auf Tour genommen wurden und einige der größten Hallen des Landes bespielen durften. Eine Generalprobe, die anscheinend gut geklappt hat. Knapp ein halbes Jahr später sind Arkells zurück und scheinen mächtig Eindruck hinterlassen zu haben, denn die Clubs, wie auch das Kölner Luxor, sind gut gefüllt.
Bevor die fünf Kanadier aber beweisen können, verdient die beste Band des vergangenen Jahres zu sein, sind erst einmal die Engländer von Canterbury an der Reihe. Diese haben scheinbar sogar ihren eigenen Fanclub mitgebracht und so ergibt sich eines der leider viel zu seltenen Szenarios, in denen schon während des Support-Acts eine gute und ausgelassene Stimmung herrscht. Die Voraussetzungen für den darauffolgenden Hauptact könnten also besser gar nicht sein und das weiß die Band selbst auch, denn pünktlich um 21 Uhr stürmen sie hochmotiviert die Bühne und eröffnen die Show mit der aktuellen Single „Coffee“. Die Setlist ist gut ausgewählt und ausgewogen. Kein Wunder, immerhin macht Übung ja bekanntlich den Meister und genug Möglichkeiten die perfekte Mischung an neuen und alten Songs zu finden, hatten sie auf den zahlreichen Touren auch. Songs wie „Kiss Cam“, „On Paper“ oder der Titelsong zum aktuellen Album MICHIGAN LEFT kommen besonders gut an und werden lauthals mitgegrölt, es wird dazu getanzt. Einige beginnen sogar zu pogen.
Die Interaktion zwischen Publikum und Band funktioniert bestens. Sänger Max Kerman erzählt den Konzertbesuchern davon, was sie auf dieser Tour bereits alles erlebt haben und auch einige Geschichten von den Konzerten mit Billy Talent. Gut drauf sind die Fünf auch und geben alles auf der Bühne. Dass sie neben den ständigen Tourneen auch dafür bekannt sind gerne mal den einen oder anderen Klassiker zu covern, davon können sich die Fans im Luxor an diesem Abend gleich mehrfach überzeugen. Neil Youngs „Ohio“, Stevie Wonders „Signed, Sealed, Delivered“ und sogar „Rock The Cashbah“ von The Clash werden unter die eigenen Songs gemischt und von allen Anwesenden gefeiert.
Nach etwas mehr als einer Stunde ist dann auch die letzte Zugabe gespielt und Arkells verabschieden sich von der Bühne. Dies ist aber längst kein Grund traurig zu sein, denn die dauertourenden Kanadier haben bereits angekündigt, für einige Festivals im Sommer wieder nach Deutschland zu kommen.
Setlist:
Coffee
Ballad Of Hugo Chavez
Michigan Left
The Choir
Kiss Cam
Oh, The Boss Is Coming!
Where U Goin
Pullin’ Punches
John Lennon
Agent Zero
On Paper
Ohio/ No Champagne Socialist
Whistleblower
Zugaben:
Book Club
Signed, Sealed, Delivered
Rock The Cashbah
Deadlines
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