Danko Jones ist zum wiederholten Male in Köln und auch in der Live Music Hall zu Gast, dieses Mal jedoch ist sie zu Beginn des Supports nur sehr spärlich bis ungefähr zur Hälfte gefüllt. Die Vorgruppe des Abends hört auf den Namen Bombus, kommt aus Schweden und bezeichnet ihre Musik selbst als Stoner-Metal. Klingt hoffnungsvoll, ist es aber leider nicht, denn die Songs sind wenig originell arrangiert und die Growl-Voices sorgen erheblich dafür, dass die Stücke eben nicht ins Ohr gehen. Gut gebrüllt Löwe, aber keinerlei musikalische Raffinesse dahinter. Allgemein überwiegt die Freude, dass Bombus nur ein kleines Set spielen und auch die Umbaupause nur kurz dauert, um Danko Jones die Chance zu geben, seinen Gig noch vor 21 Uhr zubeginnen. Und obwohl sich die Halle kaum mehr gefüllt hat, ist die Stimmung sofort da und die Fans liegen Jones zu Füßen. Dieser ist bestens aufgelegt, „moderiert“ in gewohnter frecher und leicht vulgärer Art, jedoch tritt er nie ernsthaft respektlos in Erscheinung. Das Wort mit F gehört ebenso zum Repertoire des Kanadiers, welches aber ja wohl auch zu jedem guten Rockkonzert gehört. So rockt, schimpft und motzt sich das Trio (Gitarre, Drums, Bass) durch die Diskografie von über zehn Alben, wobei das aktuelle Album ROCK AND ROLL IS BLACK AND BLUE und das kommerziell erfolgreichste BELOW THE BELT den größten Platz in der recht knappen Setlist einnehmen. Doch ob alt oder neu spielt keine große Rolle, denn Band und Publikum agieren gleichermaßen sicher durchs Set, allerdings immer wieder durch lange und lustige Ansagen und Statements von Danko Jones unterbrochen, die zwar ein festes Fundament und Highlight seiner Show sind, etwas weniger Reden und dafür etwas mehr Musik wäre schön gewesen. Denn die ist in den rund 90 Minuten zu kurz gekommen, dabei ist sie mindestens so cool wie seine Zungenspiele und sein sonstiges Entertainment. Dennoch: Köln mag ihn und er mag Köln, das merkt man und egal wann er wiederkommt, das Konzert wird sich ähneln. Anhänger wird es freuen.
Fotos: Daniel Berbig
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