Sie gelten als Wegbereiter dessen, was in den frühen Neunziger als Grunge die Rockwelt eroberte. Und dennoch: Mudhoney kamen nie in den Dunstkreis dessen, was ihre weltweit deutlich populäreren Kollegen von Pearl Jam und Nirvana als Erfolge feiern konnten. Umso weniger überraschend ist schließlich das, was auf ihrem neunten Studioalbum VANISHING POINT passiert: Das Quartett um Frontmann Mark Arm spielt und schrabbelt sich durch Garage-Punk, Grunge und 60s-Hendrix-Rock, als hätten sich Mudhoney einfach mal die beiden letzten Jahrzehnte in den Proberaum eingesperrt und von der Rockentwicklung der Außenwelt abgeschnitten. Nur selten jedoch kann die Band aus Seattle dabei ähnlich viel Energie wie in „The Only Son Of The Widow From Nain“ oder „Douchebags On Parade“ erzeugen – Arms Stimme wirkt selbst nach 25 Jahren Bandgeschichte mitunter noch unsicher, der Sound des Albums erzeugt JuZe-Romantik, aber keine Grunge-Grandezza. Mudhoney beweisen sich als Rockopas – und so klingt VANISHING POINT auf rund 34 Minuten zwar roh und dreckig, vor allem aber schwer altbacken.
Ohr d’oeuvre: The Only Son Of The Widow From Nain / Douchebags On Parade
VÖ: 05.04.2013; Sub Pop / Cargo Records
Tracklist:
01. Slipping Away
02. I Like It Small
03. What To Do With The Neutral
04. Chardonnay
05. The Final Course
06. In This Rubber Tomb
07. I Don’t Remember You
08. The Only Son Of The Widow From Nain
09. Sing This Song Of Joy
10. Douchebags On Parade
Gesamteindruck: 4/10
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